Hattingen. . Nachdem es in der Winterpause die erhofften Verstärkungen nicht gegeben hat, zieht der Verein die Reißleine. Der Abstieg steht damit fest.

Für Hedefspor Hattingen ist die Saison in der Fußball-Bezirksliga bereits beendet. Die erste Mannschaft wird in der Rückrunde nicht mehr antreten und steht damit als Absteiger fest. In der nächsten Saison wird es dann einen Neustart in der Kreisliga A geben.

Veli Kutlu sprang in der vergangenen Saison in der Landesliga nach einmal als Trainer ein.
Veli Kutlu sprang in der vergangenen Saison in der Landesliga nach einmal als Trainer ein. © Biene Hagel

Der Rückzug kommt nicht ganz überraschend. Denn in der Hinrunde hatte Hedefspor massive Personalprobleme. Die waren Anfang Dezember vor dem Auswärtsspiel gegen den SV Wanne so groß, dass Hedefspor gar nicht antrat. Gleichwohl habe man bis zum Schluss darum gekämpft, für die Rückrunde eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen, sagt Hedefspors Vorstandsmitglied Veli Kutlu. Auch er selbst habe sich in den letzten Wochen um Zugänge bemüht. „Ich war in der näheren und weiteren Umgebung unterwegs und habe versucht, Kontakte herzustellen“, sagt Kutlu. „Doch letztlich hat das nichts gebracht. Und deshalb haben wir jetzt die Reißleine gezogen.“

Vorstand diskutiert sechseinhalb Stunden lang

Abschließend diskutiert wurde im Vorstand von Hedefspor am vergangenen Samstag – in einer sechseinhalbstündigen Sitzung. Die Entscheidung, zur Rückrunde nicht mehr anzutreten, soll dann nahezu einstimmig gefallen sein.

„Es hätte ja auch keinen Sinn mehr gemacht“, sagt Veli Kutlu. „Wir haben zwar noch zwei Seniorenmannschaften, doch die eine spielt in der Kreisliga C, die andere steht in der Kreisliga B auf dem letzten Tabellenplatz. Für die Bezirksliga reicht ganz einfach die Qualität nicht. Da würde es regelmäßig zweistellige Niederlagen setzen, und nach zwei, drei Wochen würde dann keiner mehr kommen.“

Kurzer Aufschwung mit Ex-Profi Gede

In der Saison 2018/19 wird Hedefspor Hattingen also in der Kreisliga A spielen, in der Saison 2015/2016 war es noch die Westfalenliga. Aufsteiger Hedefspor tat sich enorm schwer, doch nachdem in der Winterpause Ex-Profi Hans-Jürgen Gede als Trainer verpflichtet worden war, ging es zwischenzeitlich wieder etwas bergauf. Letztlich wurde der Klassenerhalt dann aber doch knapp verpasst, und nach diesem Abstieg haben sich 18 Spieler abgemeldet.

18 Abmeldungen nach Westfalenliga-Abstieg

„Das war dann nicht mehr aufzufangen“, sagt Veli Kutlu. „Wir waren zu dieser Zeit ja auch stark mit dem Kunstrasenprojekt beschäftigt. Das hat viel Kraft gekostet, und die Menschen, die sich bei uns ehrenamtlich engagiert haben, sind immer weniger worden. Wir haben in dieser Zeit dann sicher auch die sportlichen Belange vernachlässigt“, so Kutlu, der in der darauf folgenden Saison in der Landesliga in der Rückrunde dann auch noch einmal als Trainer aushalf. Auch da gab es zwischenzeitlich wieder Erfolge, doch letztlich war der Kader zu klein. Hedefspor Hattingen stieg erneut ab.

Danach dann wieder ein Schnitt. Mit Trainer Wolfgang Westerkamp und vielen jungen Spielern sollte ein Neuanfang gestartet werden. „Wir hatten anfangs der Saison in einigen Spielen acht A-Jugendspieler in der Mannschaft“, erinnert sich Kutlu. „Doch es hat nicht gereicht. Und als dann zum Training nur noch sechs, sieben Spieler gekommen sind, konnte natürlich auch Wolfgang Westerkamp nichts mehr machen.“

Die Jugendabteilung funktioniert

Hedefspor muss sich jetzt also wieder ganz neu sortieren und setzt auf den Faktor Zeit und auf den eigenen Nachwuchs. Denn die Jugendabteilung funktioniert noch. „Wir haben alle Altersklassen besetzt“, sagt Veli Kutlu. „Und jetzt müssen wir vernünftig für die neue Saison planen. Wir haben jetzt ja auch ein bisschen Zeit.“