Die Hattingerin belegt mit Partnerin den achten Platz nach 277 Kilometerndurch die Berge in einer Woche – trotz eines schmerzhaften Sturzes.

Nach einer Woche ist Conny Dauben am Ende: „Man konnte viele am absoluten Limit laufen sehen, dass die letzten Körner verbraucht waren. Uns erging es nicht besser, Vanessa war durchgefroren und ich stolperte die letzten Meter mehr als ich lief.“ Doch Dauben erreicht wenig später das Ziel gemeinsam mit ihrer Partnerin Vanessa Rösler – und ist überglücklich, denn sie hat es geschafft. Die Hattingerin hat den Transalpine-Run bewältigt, einer der härtesten und zugleich spektakulärsten Geländeläufe der Welt – die Alpenüberquerung zu Fuß eben. 277 Kilometer verteilt auf sieben Etappen. 15 556 Höhenmeter nach oben, 14.450 Höhenmeter wieder runter.

Schon vor dem Start der ersten Etappe in Fischen im Allgäu wurde Dauben und Rösler die erste Planänderung mitgeteilt: Aufgrund von Schneefall hatte sich die Strecke geändert. 300 Zweier-Teams aus 40 Nationen gingen schließlich an den Start. Anfangs waren der Regen (und vor allem die nassen Laufschuhe) noch das größte Problem.

Strecke wird aufgrund von Schnee geändert

Der Schnee sorgte für eine Veränderung der Strecke.
Der Schnee sorgte für eine Veränderung der Strecke.

Der höchste Tagespunkt war auf 2013 Meter, dann ging es über die Grenze nach Österreich und in Lech, nach 5:40 Stunden und 42,7 Kilometern erreichten die beiden das Ziel. Einen Marathon hatten sie da also schon in den Knochen – sechs weitere harte Tage standen ihnen aber noch bevor.

Auch am zweiten Tag wurde der Streckenverlauf aufgrund des Wetters geändert, es wartete zwar mit 26,8 Kilometern die kürzeste Etappe, aber wohl eine der schwersten mit fast 2000 Höhenmetern.

„Das herrliche Panorama stand im Gegensatz zu den Schmerzen, die der Berglauf mit sich bringt“, berichtet Dauben – das Team hielt immer wieder auch für kurze Fotostops an – über den Rüfikopf und das Valvagehrjoch ging es hinunter nach St. Anton, wo die beiden sogar mit einer Top-Ten-Etappenzeit ins Ziel liefen.

Sturz auf der Königsetappe

Von Tag zu Tag konnten die beiden aber mehr die Anstrengung spüren. Von St. Anton am Arlberg bis nach Landeck brauchten sie 6:36 Stunden, am vierten Tag stand die Königsetappe nach Samnaun auf dem Programm: „Die steilen Skipisten, die wir hochgelaufen sind, wäre ich im Winter lieber hinuntergefahren“, meinte Dauben auf dem Weg bis zum höchsten Punkt auf 2800 Metern – wo Dauben beim Versuch, ein schnelleres Paar, vorbeizulassen, stürzte: „Mir wurde fast schlecht vor Schmerzen, und ich musste mich erst einmal setzen um wieder Luft zu bekommen.“

Jubel über den achten Platz

Das Panorama entschädigt für alle Strapazen: Conny Dauben und Vanessa Rösler in den Alpen.
Das Panorama entschädigt für alle Strapazen: Conny Dauben und Vanessa Rösler in den Alpen. © Dauben

Es war der Tiefpunkt der Tour, doch dank der Aufbauhilfe ihrer Partnerin schaffte Dauben es ins Ziel – und bewältigte trotz lädierter Rippen auch die folgenden drei Etappen, bis zu jenem eingangs geschilderten Moment, als die beiden sich ins Ziel schleppten – was für eine Leistung. Umso größer war die Freude über den achten Platz in 45 Stunden und 14 Minuten – nur 16 von 30 Frauenteams hatten überhaupt das Ziel erreicht.

Nach der Heimkehr mit dem ersehnten Finishershirt bekam Dauben eine Hiobsbotschaft vom Arzt: Eine starke Rippenprellung sowie eine Schambeinstauchung, wochenlanges Sportverbot. Es hat sich aber gelohnt, findet Dauben: Sie würde fünf Sterne für den Transalpin-Lauf vergeben: „Es war eine kleine Entdeckungsreise. Es war viel mehr ein kleines Abenteuer draußen in den Wäldern und oben in den Bergen, ein ständiges Auf und Ab – im Gelände ebenso wie im Kopf.“ Und Conny Dauben und Vanessa Rösler haben es geschafft.