1200 Euro bekommt die TSG für die Berufung von Lena Oberdorf zum Nationalteam. Was mit dem Geld geschieht, ist den Sprockhövelern schon klar.

  • Der DFB hat die TSG Sprockhövel für die Berufung von Lena Oberdorf zum Nationalteam honoriert
  • 12000 Euro erhält die TSG, das Geld soll wieder in die Nachwuchsarbeit fließen
  • Oberdorf spielt in der B-Jugend der TSG und war mit den DFB-U17-Juniorinnen bei der WM

Der hohe Aufwand bei der Nachwuchsarbeit zahlt sich für die TSG Sprockhövel sportlich längst aus – 2015 stieg die U19 in die Bundesliga auf, auch der aktuelle Regionalliga-Kader besteht zu einem großen Teil aus Eigengewächsen.

Nun wurde die TSG vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch finanziell belohnt: 1200 Euro bekommen die Sprockhöveler für die Abstellung von Jugend-Nationalspielerin Lena Oberdorf, die im Herbst mit den U17-Juniorinnen des DFB bei der WM in Jordanien war. Patrick Rohde (U19-Trainer) und Jürgen Homberg (Jugendwart) nahmen den Scheck am Wochenende entgegen.

DFB-Vize: „Der Weg beginnt immer im Amateurverein“

Insgesamt 80 300 Euro an Vereine aus ganz Westfalen verteilte der Verband am Rande der Futsal-DFB-Hallenmeisterschaften der B- und C-Junioren in Gevelsberg.

„Der Weg zum Jugendnationalspieler beziehungsweise zur Jugendnationalspielerin beginnt immer in einem Amateurverein. Die Vereine leisten somit die wichtige Basisarbeit“, stellte Dieter Drewitz (DFB-Vizepräsident Jugend) die große Bedeutung der Amateurförderung heraus.

TuS Ennepetal bekommt fast 4000 Euro

Lena Oberdorf im DFB-Trikot – bei der U17-WM war sie mit Abstand die jüngste Spielerin im deutschen Kader.
Lena Oberdorf im DFB-Trikot – bei der U17-WM war sie mit Abstand die jüngste Spielerin im deutschen Kader. © Lynne Cameron/getty

So wurden alle Vereine belohnt, die einen erstmaligen Nationalspieler oder eine Nationalspielerin der U16-Teams (oder älter) zwei Jahre oder länger ausgebildet haben: Für die Ausbildung von Lena Oberdorf bekam die TSG den Grundbetrag von 1200 Euro, ihr erster Verein TuS Ennepetal erhielt sogar fast 4000 Euro, da Oberdorf hier noch länger spielte.

Gundolf Walaschewski (Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen) erklärte die Zahlungen zu einer „Investition in die Zukunft“, denn: „Die beste Werbung für eine Sportart sind Vorbilder.“

Oberdorf ist für die TSG ein Aushängeschild

Ein solches Vorbild ist Lena Oberdorf bei der TSG: Mit 14 Jahren fuhr sie im September zur U17-WM nach Jordanien. Bei der TSG kämpft sie mit den Jungs in der U17-Landesliga.

Ein Aushängeschild, findet auch Patrick Rohde: „Aber nicht nur, weil sie Nationalspielerin ist, sondern auch als Persönlichkeit. Wie sie sich als Mädchen bei den Jungs behauptet zum Beispiel – sie hat da auf jeden Fall Vorbildcharakter.“

TSG weiß schon, was mit dem Geld passieren soll

Diese Vorbildfunktion kann sie noch etwas mehr als ein Jahr bei der TSG Sprockhövel einnehmen, bevor sie dann wohl zu einem Erst- oder Zweitligisten wechseln wird. So lange kann die TSG dann daran arbeiten, die nächsten Talente auszubilden, auch mit dem Geld des DFB. Das ist zweckgebunden für die Jugendarbeit einzusetzen.

Rohde kündigt an: „Das Geld wird mit Sicherheit wieder in die Jugend fließen, vor allem in die Ausbildung und Finanzierung der Trainer.“

>> INFO: SO FUNKTIONIERT DAS DFB-BELOHNUNGSSYSTEM

Grundlage für Auszeichnung und Bonuszahlung ist der Einsatz in einer U-Nationalmannschaft ab U16. Wird ein Spieler oder eine Spielerin erstmals berufen, werden die Clubs belohnt, die mindestens zwei Jahre zur Ausbildung beigetragen haben.

Neben einem Grundbetrag für diese zwei Jahre (1200 Euro) wird jedes weitere volle Jahr (500 Euro) beziehungsweise halbe Jahr (250 Euro), in dem der Spieler oder die Spielerin vom Verein ausgebildet wurde, mit einem Extra-Betrag honoriert.