Mit dem Aus der NFL-Europe verlor der Hattinger Tom Aust seinen Job beim Football-Club Düsseldorf Rhein Fire.Mittlerweile hat er beim Regionalligisten Wuppertaler SV Borussia angeheuert

FUSSBALL BERUFSBILDERIm letzten Sommer traf den Hattinger Tom Aust, der beim Football-Klub Düsseldorf Rhein Fire als PR-Manager arbeitete, die Nachricht ein Hammer: Die europäische Football-Liga wurde aufgelöst, und so verlor auch Aust seinen Arbeitsplatz. Nun hat er beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV Borussia angeheuert.

"Das war ein schwerer Schlag, weil in Düsseldorf tolle Arbeit geleistet wurde und die Liga von den Verantwortlichen in den USA einfach so gestrichen wurde. Ich hatte noch einen Vertrag bis zum 30. November", erzählt Aust über seine Situation nach dem überraschenden Aus der europäischen Football-Profiliga. Dennoch stellte sich für Aust, der seit dem ersten Spiel des Düsseldorfer Klubs 1994 dabei gewesen war, ein Problem, mit dem er in dieser Form nicht gerechnet hatte: "Ich hatte die Trauerarbeit unterschätzt", sagt er heute zurückblickend. "Ich hatte zunächst nicht den Antrieb, mich um etwas Neues zu kümmern."

Aber mit der Zeit reifte in ihm ein Plan für seine Zukunft. "Ich habe mir dann überlegt, wen ich kontaktieren könnte", erzählt der bekennende Gladbach-Fan. So schrieb er einige Initiativ-Bewerbungen als Pressesprecher und konzentrierte sich dabei auf ambitionierte Fußball-Klubs aus der Region, darunter auch der WSV. Schon bald war sein Engagement von Erfolg gesegnet: "Ich hatte dann einen Anruf vom Vorsitzenden Friedhelm Runge auf meiner Mailbox, der sagte, wir sollten uns mal unterhalten." Tatsächlich einigte sich Tom Aust mit Wuppertal, aber er trat im Januar nicht als Pressesprecher seinen Dienst an. Vielmehr wollte ihn der WSV als kaufmännischen Leiter. "Das ist jetzt zwar etwas anderes als in Düsseldorf, aber ich möchte neue, kreative Ideen einbringen und freue mich auf diese Herausforderung."

Wie es das Schicksal so wollte, erlebte Aust dann gleich in seinen ersten Tagen beim neuen Arbeitgeber einen echten Höhepunkt mit: Gegen Bayern München schied Wuppertal im DFB-Pokal zwar nach einem 2:5 aus, lieferte dem Rekordmeister dabei aber einen packenden Kampf. Zwar kannte Aust die Atmosphäre bei großen Fußball-Events schon von seiner Volunteer-Tätigkeit während der WM 2006 aus dem Dortmunder Stadion, wo er die Arbeit der Freiwilligen Helfer koordinierte, unbeeindruckt hat ihn dieses Spiel trotzdem nicht gelassen.

Mittlerweile hat Tm Aust auch den Alltag eines kaufmännischen Leiters beim Tabellenfünften der Regionalliga kennen gelernt: "Abgesehen davon, dass ich mich noch einarbeite, ist es im Moment stressig, denn wir mussten die Lizenzanträge für alle Mannschaften stellen. Das ist eine ganz andere Welt als in Düsseldorf." Bei all den neuen Aufgaben hilft ihm jedoch, dass die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit gegeben ist: "Ich merke, dass die Leute Lust haben, mit mir zusammen zu arbeiten."