Hattingen. . Das letzte Mal, dass ich beim Step-Aerobic mitgemacht habe, ist gut und gerne 15 Jahre her. Und jetzt stehe ich in der Halle an der Burgaltendorfer Straße und bin gespannt, wie es läuft. „Ihr werdet mich ohnehin abhängen“, sage ich in der Umkleide und die Frauen, die heute beim VfL Niederwenigern trainieren, lachen: „Das hoffen wir doch.“ Übrigens sind es tatsächlich nur Frauen, obwohl auch Männer willkommen wären.
Das letzte Mal, dass ich beim Step-Aerobic mitgemacht habe, ist gut und gerne 15 Jahre her. Und jetzt stehe ich in der Halle an der Burgaltendorfer Straße und bin gespannt, wie es läuft. „Ihr werdet mich ohnehin abhängen“, sage ich in der Umkleide und die Frauen, die heute beim VfL Niederwenigern trainieren, lachen: „Das hoffen wir doch.“ Übrigens sind es tatsächlich nur Frauen, obwohl auch Männer willkommen wären.
Zugegeben, 8.45 Uhr ist normalerweise nicht meine Zeit – erst recht nicht für sportliche Betätigungen. „Aber es ist eine gute Zeit für Mütter und Senioren“, sagt Trainerin Claudia Schnieders (49) und lacht. Entsprechend bunt gemischt ist das Alter der Frauen, die mitmachen. „Das geht von 17 bis 70“, erklärt Inge Matthei-Tiede. Sie selbst gehört ist Leiterin der Turnabteilung beim VfL.
Kreislauf kommt in Schwung
Es geht in die Halle. Alle holen sich ihren Step, die Stufe – eine Art höhergelegtes Plastikbrett. Claudia Schnieders dreht die Musik auf, rückt ihr Mikrofon zurecht. Und wir legen los. Marschieren auf der Stelle, das ist einfach. Eine Stunde lang werden wir jetzt nicht mehr stillstehen – naja, fast, kurze Trinkpausen gibt es, denn beim Steppen komme nicht nur ich ganz schön ins Schwitzen.
Und jetzt sind nicht nur die Beine und die rhythmisch mitschwingenden Arme in Aktion, sondern auch Köpfchen ist gefragt. Denn in drei Blöcken lernen wir Schrittkombinationen, die am Ende zu einer kompletten Choreographie zusammengefügt werden – jede Woche gibt es eine neue.
Es geht an die Stufe. Rechter Fuß hoch, linker Fuß hoch, rechts runter, links runter. Das ist der Grundschritt, der auf unterschiedlichste Art abgewandelt wird. „V-Step“, sagt die Trainerin an. Daran erinnere ich mich noch von früher. Das ist der Grundschritt in V-Form geöffnet, also rechter Fuß nach rechts außen auf das Brett, linker nach links außen und wieder runter in die Mitte.
Dazu kommen Schritte wie der Mambo. Der ist angelehnt an den Tanzschritt: Rechtes Bein nach außen, mit links überkreuzen und in der Hüfte mitschwingen und zurück. Aerobic hat einige dieser tänzerischen Elemente. Dazu die Musik, die im speziellen Mix ohne Pause durchläuft und beständig an Tempo zulegt. Das bringt den Kreislauf in Schwung und begeistert viele hier. „Mit der Musik, das ist toll“, sagt Kerstin Ernst, die seit fünf Jahren dabei ist.
Wir kombinieren Steps, V-Steps, Kicks, Mambo, Knee Lifts – dabei wird das Knie nach oben gezogen. Dazu kommen Leg Curls, dabei geht die Ferse Richtung Po, und dann geht es über den Step hinweg und von der anderen Seite wieder zurück. Ich bin hochkonzentriert. Aber es hilft nichts. So gut es am Anfang lief, ich bin raus. Und das wird auch bei den weiteren Wiederholungen nur wenig besser. Gerade dachte ich, jetzt hab’ ich es, da klappt es wieder nicht beim Beinwechsel. Trotzdem bekomme ich anerkennende Worte von den anderen und freue mich. Und bin erleichtert, dass ich nicht die Einzige mit hochrotem Kopf bin. „Als ich das erste Mal hier war, dachte ich: ‘Das mache ich nicht weiter’“, erinnert sich Irke Kick. Warum? „Na, das ist so anstrengend.“ Drei Jahre ist das her. Und auch ich überlege, wieder regelmäßig steppen zu gehen. Denn: Das hat Spaß gemacht.