Lena Oberdorf von der TSG Sprockhövel und das DFB-Team bestreiten heute ihr erstes WM-Spiel in Jordanien.

  • Am Freitag beginnt für die U17-Juniorinnen des DFB die WM in Jordanien, erster Gegner ist Venezuela
  • Das deutsche Team ist amtierender Europameister und hofft auf eine Medaille oder den Titel
  • Mit 17 Jahren ist Lena Oberdorf von der TSG Sprockhövel die Jüngste im DFB-Kader

Endlich ist es so weit: Seit knapp einer Woche sind die U17-Juniorinnen des DFB in Jordanien. Nach vier Tagen mit Schulunterricht und Trainingseinheiten, aber auch einem Schiedsrichtervortrag und dem offiziellen FIFA-Fototermin wird jetzt Fußball gespielt: Für das deutsche Team beginnt am Freitag die Weltmeisterschaft mit der Partie gegen Venezuela. Anstoß im Al Hassan International Stadium von Irbid ist um 14 Uhr MESZ (live im TV auf Eurosport).

Ob sich dann auch direkt Lena Oberdorf zeigen darf, ist offen. Die 14-Jährige, die normalerweise das Trikot der TSG Sprockhövel durch die B-Junioren-Landesliga trägt, ist die jüngste Spielerin im Kader und wurde nach eigener Aussage von der Nominierung überrascht.

Von allen Spielerinnen im Turnier ist sie die Zweitjüngste, nur die Ghanaerin Rafia Kulchirie ist noch einen Tag nach ihr geboren. Gut möglich, dass sich Oberdorf erst einmal hinten anstellen muss, wenn es um die Startelf-Plätze geht. Vor dem Abflug hatte sie auch alles andere als Ansprüche angemeldet: „Ich kann nur gut trainieren, ob ich dann spiele, kann nur die Trainerin entscheiden.“

Fest steht jedenfalls, dass man beim DFB-Team sehr begeistert von der Jüngsten im Team ist: „Mit 14 bei der U 17-WM – das riecht nach Ausnahmetalent“, steht in einem Artikel der DFB-Homepage über sie.

„Wir haben uns von Anfang an richtig gut verstanden. Viele kannte ich bereits aus der U15“, sagt Oberdorf über ihre Mitspielerinnen. Schon in diese Altersstufe war Oberdorf als eigentlich zu junger Jahrgang berufen worden – jetzt hat sie es zur WM geschafft.

Dort geht es zunächst gegen das Team von Südamerikameister Venezuela. Trainerin Anouschka Bernhardt schätzt den ersten Gegner in einem Interview mit dem DFB so ein: „Das Team hat eine sehr, sehr hohe individuelle Klasse, vor allem in der Offensive. Die Torschützenkönigin der letzten U 17-WM von 2014 ist in diesem Jahr wieder dabei. Damals war sie erst 15 Jahre alt. Mit Venezuela wartet gleich zu Beginn ein sehr starker Gegner auf uns.“

Danach werden die Aufgaben aber auch nicht leichter: Gegen das mit A-Nationalmannschafts-Erfahrung gespickte Team Kanada und die große Unbekannte aus Kamerun ist schwer vorherzusehen, wie sich das Team schlagen kann.

Doch auch die deutsche Nationalmannschaft hat Ambitionen, kommt als amtierender Europameister. Dass der DFB auch in Jordanien Titelambitionen hat und erstmals die U17-Juniorinnen-WM gewinnen will, scheint logisch.

Lena Oberdorf formuliert das eigene Ziel zurückhaltend: „Ich möchte auf jeden Fall die Mannschaft unterstützen und alles bei der WM geben.“ Trainerin Bernhardt wird deutlicher: „Wir wollen so lange wie möglich im Turnier bleiben und uns für das belohnen, was wir in den vergangenen eineinhalb Jahren investiert haben. Gerne würden wir mit einer Medaille nach Hause kommen, aber wir wissen auch, dass es ein sehr schwieriges Turnier wird.“