Nach Abpfiff im Ahlener Wersestadion mussten einige Rot-Weiße noch Sprint-Übrungen absolvieren. „Ich habe 18 oder 19 gute Spieler, aber alle müssen 90 Minuten schafften“, erklärte RW-Coach Mircea Onisemiuc die ungewöhnliche Maßnahme eines „Straftrainings“ nach einem 5:0-Sieg.

Die Nummer 17 der Rot-Weißen hatte da bereits die Schuhe ausgezogen und saß auf der Tribüne bei seiner Familie: Der Hattinger Max Machtemes hat bereits zwei Mal in dieser Saison bewiesen, dass er 90 Minuten durchhält. Er stand sowohl in Oberhausen als auch gegen Sprockhövel über die volle Distanz auf dem Feld.

Genau deshalb hatte Machtemes sich im Sommer für den Wechsel von nach Ahlen entschieden: „In der letzten Saison habe ich nicht so viel gespielt, jetzt bin ich einfach froh, dass ich hier spielen kann.“ Und wie er das kann: Gegen die TSG lieferte Machtemes ein starkes Spiel ab, mit seiner Schnelligkeit ist das Ahlener Konterspiel wie für ihn gemacht. Er startete rechts und links immer wieder gefährliche Flügelläufe und war an den ersten beiden RWA-Toren direkt beteiligt.

Dabei hätten die Gegenspieler durchaus wissen können, was sie erwartet: Simon Bukowski und Tim Dudda kennt Machtemes beispielsweise noch aus der Jugend. Ein „besonderes“ Spiel sei es für ihn trotzdem nicht gewesen: „Mit Sprockhövel habe ich eigentlich nicht so viel zu tun. Aber es ist natürlich toll, gegen die Nachbarstadt zu gewinnen. Zwanzig Minuten lang hat die TSG gut Druck gemacht und wir haben einige Abspielfehler gemacht. Aber ab dem 1:0 waren wir dann souverän.“

Bei RW Ahlen läuft es richtig gut für Machtemes, trotz der weiten Fahrten von Hattingen. RW-Trainer Mircea Onisemiuc kannte Machtemes aus seiner Zeit in der U19 des MSV Duisburg. Der Hattinger war froh als sein Ex-Trainer ihn anrief und nach Ahlen holen wollte: Für die S04-Reserve spielte er in der vergangenen Spielzeit nur 300 Minuten. Für RWA hat er schon 180 Minuten in zwei Spielen gesammelt und traf in Oberhausen zum 4:0.

Gegen die TSG folgte ein 5:0, Ahlen ist ohne Punktverlust und Gegentor Spitzenreiter. Machtemes genoss das am Samstag zwar sichtlich, sagte aber: „Wir wollen einfach weiter Punkte gegen den Klassenerhalt holen, das ist immer noch das Ziel. Sechs haben wir schon – und dazu ein ganz gutes Torverhältnis.“