Sprockhövel. .

Er ist erst 14 Jahre alt und bereits ein Serientäter. Und er wird es wieder tun, wenn es nach ihm geht. Doch verbrochen hat er nichts. Blader Nils Rinas hat zum vierten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft für unter 16-Jährige auf der Minirampe gewonnen.

Der Titel ist ihm nach fünf Wettkämpfen in diesem Jahr bereits frühzeitig sicher. Einmal wird er noch in Leipzig antreten, doch punktemäßig kann ihn keiner seiner Konkurrenten mehr einholen. Dafür hat der Schüler aus Haßlinghausen die Jury, die auch aus professionellen Bladern besteht, zu sehr von seinen Tricks überzeugt. Denn dabei kommt es beim Inlineskaten auf der Minirampe an. „Ich fahre bestimmte Wege auf verschiedenen Rampen und zeige dabei Drehungen, Sprünge, aber auch Elemente an kleinen Hindernissen“, beschreibt der junge Sportler seine Aufgabe bei den Contests.

Insgesamt 50 Wettbewerbe hat er in seinem jungen Alter schon auf dem Buckel. Die Erfahrung hilft ihm sehr dabei, oben mitzuskaten. Denn durch das Kennenlernen der verschiedenen Rampen in ganz Deutschland hat Nils Rinas gelernt, wie er sich darauf am besten bewegen kann und an welchen Stellen er seine Tricks aus dem Hut zaubert. Dabei entwickelt er sich übrigens ständig weiter. „Ich schaue mich selbst immer auf Videos an und sehe, was ich verbessern kann oder was ich bereits gut beherrsche.“ Nach und nach lernt er neue Elemente oder kombiniert Drehungen mit Sprüngen oder dem „Grinding“, dem Herunterrutschen an Metallschienen.

Seiner Konkurrenz ist er schon alleine deswegen einen Schritt voraus. Denn während sich das Dutzend an Jugendlichen, das gegen den Blader antritt auf die Auftritte an den Rampen vorbereitet, macht Nils Rinas ebenfalls Fortschritte. Er trainiert auch oft mit Älteren und lernt von ihnen. Drei- bis viermal pro Woche fahren die Eltern ihn nach Wuppertal, wo er drei bis vier Stunden lang trainiert. Die Geduld zahlt sich aus. „Ich sehe auch noch in jedem meiner Contests eine Herausforderung“, sagt er. Dort muss er 45 Sekunden oder eine Minute lang selbst eine Zusammenstellung von Elementen präsentieren.

Freunde durch den Sport

Auch wenn der Nachwuchs der Blader eher spärlich gesät ist, macht dem Schüler der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule sein Hobby Spaß. „Ich habe dabei viele Freunde gefunden, und die Stimmung untereinander ist positiv“, beschreibt er die Tatsache, dass sich die Starter trotz der Konkurrenz gut verstehen. Ein typisches Erscheinungsbild in Randsportarten, das Nils Rinas auch schätzt. Im Alltag merkt er aber auch, dass die Wahrnehmung seiner Sportart nur begrenzt stattfindet. „Wenn Freunde mich in der Zeitung sehen, finden sie es cool, was ich mache. Aber sonst interessiert sich kaum jemand dafür“, hat der Sprockhöveler festgestellt.

Seine eigene Blickrichtung auf die Zukunft im Bladen hat sich im Verlaufe der fünf Jahre, die er nun dabei ist, verändert. Kurz nachdem er in einem Skaterpark an der Nordsee zu seinem Hobby fand und den ersten Erfolg feierte, konnte er sich vorstellen, später mal die Richtung eines „Pros“ einzuschlagen. „Ich habe mich aber dazu entschlossen, dass Bladen mein Hobby ist und es in Zukunft auch bleiben soll“, so Nils Rinas. Gegen die Fortsetzung seiner Serie hat er trotzdem nichts einzuwenden.