Hattingen.

Bekannt in Hattingen ist Sascha Friedrich durch seine Auftritte als Fußballer bei den Sportfreunden Niederwenigern. Doch er hat noch ein anderes Hobby. Friedrich ist leidenschaftlicher Motorsportler und nahm jetzt am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil.

Sascha Friedrich läuft in seinem Rennanzug durchs Fahrerlager. Unter dem linken Arm klemmt sein Rennhelm, mit der rechten Hand checkt er die zahlreichen Termine auf seinem Smartphone: Fahrerbesprechung, technische Abnahme, Teambesprechung, Pressekonferenzen. Das Medieninteresse ist bei diesem Langstrecken-Klassiker auch für den jungen Rennfahrer eine ganz außergewöhnliche Erfahrung. Er startet an diesem Wochenende gleich in zwei Rennwagen: einem BMW vom Rennteam Sorg aus Wuppertal sowie einem VW Scirocco. Teamkollege dabei ist Fanta-Vier-Legende Smudo.

„Das ist schon eine ganz besondere Gelegenheit für mich, bei diesem großen Rennen dabei zu sein“, sagt der angehende KFZ-Mechatroniker. Vor zwei Jahren saß Friedrich schon einmal in einem Rennwagen an der Nordschleife. Damals wurde er vom Deutschen Motorsportverband DMSB zu einem Sichtungslehrgang für junge Talente eingeladen. Er bekam mit vier anderen Nachwuchsfahrern ein zweijähriges Aufbautraining und dadurch die einmalige Gelegenheit, an verschiedenen Langstreckenrennen teilzunehmen. Das Hauptziel war dann 2013 die Teilnahme an dem Prestigerennen auf der Nordschleife.

Bereits mit acht Jahren saß Sascha Friedrich im Hattinger Kartcenter am Steuer, trainierte hier Runde für Runde. Zweimal konnte er in seiner Kariere den Deutschen Meistertitel im Autoslalom gewinnen. „Eigentlich fahre ich Rennen, um schnell zu sein“, sagt der gebürtige Hattinger. Die Nordschleife in der Eifel hat aber nach den Erfahrungen von Friedrich ganz eigene Gesetze.

Nach einem sogenannten „Stint“, einer Fahrtzeit von etwa eineinhalb Stunden im BMW, wechselt er gegen halb elf auf den Scirocco. Trotz der nassen Bedingungen auf der Strecke passen die Rundenzeiten von etwa elf Minuten für den 25,378 Kilometer langen Kurs. Nach einer dreiviertel Stunde dann eine kurze Schrecksekunde: Ein Porsche fährt mit hoher Geschwindigkeit auf ein Fahrerfeld samt Friedrich. Der Hattinger landet in der Leitplanke, das Auto ist dadurch nicht mehr fahrbereit und ausgeschieden.

Am Ende wird es Platz 60

Er verletzt sich glücklicherweise dabei nur leicht und kann nach einem kurzen Checkup im Medical Center weiterhin für das BMW-Team starten. Und letztlich bewältigt das Team mit der Überquerung der Ziellinie nach 24 Stunden auch die große Herausforderung. Das respektable Ergebnis: Sascha Friedrich kann sich mit seinem Team über einen guten 60. Gesamtplatz freuen. Die Gesamtbilanz des Rennens: Von 151 Gesamtstartern kommen nur 102 Fahrzeuge ins Ziel. „Ich bin mehr als begeistert von der tollen Gesamtplatzierung unseres Teams“, resümiert Sascha Friedrich.