Hattingen.

Was bei vielen Fußballvereinen ein Problem ist, ist bei den Sportakrobaten des PSV Ennepe keines. Denn sie haben mit sieben frisch ausgebildeten Kampfrichtern genügend Fachkräfte, die bei Wettkämpfen die Regeln im Auge behalten.

Eine Weile musste der PSV ohne Kampfrichter auskommen. Denn mit Sonja Grubert (Kind) und Ilka Haarmann (Referendariat) fielen die letzten beiden verbliebenen aus. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung durften die Sportlerinnen an ihren Wettkämpfen teilnehmen, weil aus den eigenen Reihen keine Kampfrichterin gestellt werden konnte. Bei einer Teilnahme eines Vereins an einem Wettkampf muss er mindestens auch zwei Kampfrichterinnen stellen. Doch die Ausnahmen gehören nun der Vergangenheit an. Mit Sabine Zollingkoffer, Dina Hax, Lisa Rolf, Lea Kunkel, Carolin Schwätzer, Sarah Berkermann und Marieke Schaden hat der PSV gleich sieben neue Kampfrichterinnen gewonnen.

Schon vor zwei Jahren hatten sich einige von ihnen für einen Lehrgang angemeldet, der aufgrund fehlender Kapazitäten vom Landesverband abgesagt werden musste. „Er hatte schon begonnen, und wir wollten ihn zu Ende machen. Doch das funktionierte nicht“, erklärt Marieke Schaden, eine der neuen Kampfrichterinnen. Der PSV beteuerte daraufhin immer, bereit zu sein, neue Leute aus den eigenen Reihen ausbilden zu lassen. Doch es wurde erst Anfang 2015 ein neuer Lehrgang angeboten.

Dadurch haben die Sportakrobaten sogar mehr Kampfrichterinnen hinzugewonnen, denn vier von ihnen sind selbst noch aktiv. „Das ist ein Vorteil, weil sie wissen, worauf sie bei ihrer Kür selbst achten müssen. Sie haben gelernt, wofür es Abzüge gibt und nehmen zusätzlich etwas aus dem Lehrgang mit“, freut sich Marieke Schaden, die den Nachwuchs trainiert und mit ihren Kolleginnen auch im Training mal zur Probe gewertet hat. „Davon profitieren die Sportlerinnen, weil wir insgesamt unser Training optimieren können“, so Marieke Schaden.

Dass dem PSV gleich sieben neue Kampfrichterinnen zur Verfügung stehen, freut die Verantwortlichen. Denn sie haben alle die Notwenigkeit erkannt und sich daraufhin engagiert. Für diejenigen, die nicht mehr aktiv sind, ist das Kampfgericht eine gute Gelegenheit, nah am Sport und dem Nachwuchs zu bleiben. Das sind die PSV-Kampfrichterinnen ohnehin als Trainerinnen.

Doch auch dabei kommt es auf eine geschickte Organisation an. „Wenn zwei Vertreter von uns im Kampfgericht sitzen und alle vier noch Aktiven selbst beim Wettkampf antreten, kann nur noch eine von uns die Mannschaft betreuen“, erzählt Marieke Schaden. Den Kampfrichtern ist es nämlich untersagt, während des Wettkampfes mit den Sportlern in Kontakt zu treten.