Er läuft und läuft und läuft sagte eine berühmte Fernsehwerbung in den 70er- Jahren über den VW-Käfer. Ein Spruch, der zu Thomas Dudde, dem Abwehrrecken von Adler Ellinghorst, passt, wie der Turbolader zum Golf GTI.
Er läuft und läuft und läuft sagte eine berühmte Fernsehwerbung in den 70er- Jahren über den VW-Käfer. Ein Spruch, der zu Thomas Dudde, dem Abwehrrecken von Adler Ellinghorst, passt, wie der Turbolader zum Golf GTI. Denn der 45-jährige hat schon mehr Fußballspiele auf dem Tacho als Netzer und Delling und sein Tank ist noch lange nicht leer. Wie er das geschafft hat? „Ich weiß es auch nicht so genau”, so Dudde, „vielleicht liegt es ja daran, dass ich mein ganzes Leben lang nicht geraucht habe und eine schwere Arbeit als Schlosser unter Tage verrichte, die mich ebenfalls fit hält.” Und natürlich spiele „auch das Glück eine Rolle”, weiß der Schalke-Fan, der in der Arena eine Dauerkarte hat. Genau wie eben auf dem Fußballplatz. Denn sowohl in seinen 23 Jahren beim BV Rentfort, wo Dudde nach einer Fußballpause seit der A-Jugend spielte, als auch in seinen bisherigen vier Saisons bei Adler, stand er durchgängig in der ersten Elf.
Dass der Eisenmann während dieser langen Zeit nie eine Verletzung erleiden musste, kommt gerade in den „Klopperligen”, in denen er jedes Wochenende seine Knochen ins Gefecht wirft, einem kleinen Wunder gleich. Selbst alltägliche Sportwehwechen wie Zerrungen und Bänderdehnungen haben bisher einen weiten Bogen um den Gladbecker gemacht, der einst bei Wacker Fußball lernte.
Kein Wunder, dass Adler- Coach Franco Busu schon vermutete, dass es sich bei Dudde um einen Roboter handeln würde. „Verblüfft” sei er bei seinem Engagement in Ellinghorst gewesen, so Busu „als mir erzählt wurde, dass in meinem Team ein Spieler sei, der bereits 45 ist.” Und war noch verblüffter, als er sah, welche Leistung Dudde, trotz seines für einen Fußballer biblischen Alters, zu Stande bringt. „Dudde ist einer unserer verlässlichsten Spieler und mein Mann für die Spezialaufgaben auf dem Feld.”
Auf wen auch immer Busu seinen Kettenhund Dudde ansetzt, der Gegenspieler kann sich schon einmal auf höchst ungemütliche 90 Minuten einstellen. Dudde: „Ich liebe es einfach, mich an meinem Gegenüber festzubeißen und ihm das Leben so schwer wie möglich zu machen. Tore zu erzielen, war schon immer zweitrangig für mich.”
Und auch wenn Dudde zugibt, dass er mittlerweile einen Schritt langsamer sei als früher, so hat er doch in Punkto Fußballverstand mächtig an Fahrt zugelegt. „Ich mache mittlerweile viel mit meiner Erfahrung wett und weiß genau was ich tun muss, um den Gegner zu stoppen”, so Dudde. „Durch den Fußball habe ich viele Freunde gewonnen, kenne die halbe Stadt. Mir macht es einfach Spaß, mit den anderen Jungs zu trainieren und anschließend ein Bierchen zu trinken.” Das ist aber auch das einzige Genussmittel, dass Dudde sich gönnt, schließlich „würde ich auch gerne über die Saison hinaus für Adler spielen”.....