Eigentlich hatte der SV Zweckel auf einen harten Kampf gegen den Westfalenligisten Horst-Emscher eingestellt. Doch dann ging alles viel leichter, dabei überragten zwei 18-Jährige.

SV Zweckel -
SV Horst-Emscher 08 6:0

SV Zweckel: Kyas – Yesil, Sari (46. Bednarek), Kaminski, Ucar – Höner, Issa, Müller, Trampe – Schmidt (46. Obergozo Chang Kau), Tomanek (61. Yildirim).
Tore: 1:0 Schmidt (18.), 2:0 Müller (34.), 3:0 Tomanek (42.), 4:0 Tomanek (49.), 5:0 Müller (72.), 6:0 Ucar (77.).

„Ich hätte auch nicht gedacht, dass es so deutlich wird“, hatte Zweckels Trainer Günter Appelt sich und seine Mannschaft eigentlich auf einen deutlich stärkeren Gegner eingestellt, als es der SV Horst-Emscher 08 gestern Abend war.

Mit 6:0 zog der SV Zweckel ins Kreispokal-Viertelfinale ein und wurde der durch den Klassenunterschied bedingten Favoritenrolle mehr als gerecht.

Der SVZ, im Gegensatz zum Spiel beim ASC Dortmund auf sechs Positionen verändert, überzeugte über fast die komplette Spieldauer durch aggressives, erbarmungsloses Pressing schon in der Hälfte des Gegners und erstickte so nahezu jede Horster Offensivbemühung im Keim. Die Gäste hatten bis auf einen Freistoß an den Pfosten in der Schlussphase kaum eine gefährliche Torchance zu verzeichnen. „Wir haben das heute mal ausprobiert. Wir wollten gegen einen klassentieferen Gegner mal bewusst sehr hoch verteidigen“, erklärte Günter Appelt die taktische Ausrichtung, die seine Mannschaft zuvor perfekt umgesetzt hatte.

Anfangs hatte es so ausgesehen, als würden auch die Zweckeler sich mit dem Offensivspiel schwer tun: beide Teams hatten Schwierigkeiten mit dem nassen, tiefen, glitschigen Rasen an der Dorstener Straße. Besonders das Rutschen und Grätschen schien den Spielern Spaß zu machen – Tacklings statt Torchancen in der ersten Viertelstunde dieses Spiels.

Die erste Chance des Spiels hatte Lukas Tomanek. Der A-Jugendliche köpfte bei seinem ersten Einsatz im Oberligateam eine Freistoßflanke von Can Ucar nur knapp neben das Tor. Wenige Minuten später erzielte Zweckel dann doch das, zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig überraschende, 1:0: Jonas Schmidt nahm eine Kopfballverlängerung auf und blieb vor dem Torwart eiskalt. Eine Viertelstunde später erhöhte Devin Müller, der zunächst von Joel Höner bedient wurde, am Torwart scheiterte und dann im zweiten Versuch sein Tor erzielte. Noch vor dem Pausenpfiff erhöhte nach Müller der zweite 18-Jährige: Lukas Tomanek lenkte eine abgefälschte Schmidt-Flanke akrobatisch ins Tor.

Vier Minuten nach der Pause fiel dann das 4:0 als Co-Produktion der drei überragenden Spieler des SVZ: Can Ucar schlug einen Eckball vors Tor, Müller verlängerte, Tomanek vollstreckte. Ähnliches Bild in der 72. Minute, dieses Mal köpfte Müller eine Ucar-Ecke direkt ins Tor. Nicht nur wegen seines Doppelpacks war Müller einer der Besten: Er zog im Mittelfeld die Fäden, spielte gute Pässe und gewann viele Zweikämpfe.

Nachdem Can Ucar mit seinen Freistößen und Eckbällen die Horster Abwehr immer wieder in Unruhe versetzt hatte, traf er schließlich selbst: Orbegozo Chang Kau hatte aus 25 Metern die Latte getroffen, Ucar nahm den Abpraller auf und verlud den Horster Torwart mit einem butterweichen Chipball.

„Wir haben viele Chancen herausgespielt, uns mit ein paar Toren belohnt“, war Günter Appelt zufrieden, wollte aber daraus noch keine Schlüsse für das Spiel gegen Hüls am Wochenende ziehen: „Heute haben ein paar andere Spieler die Chance gekriegt und genutzt. Aber bis zum Sonntag haben wir noch drei Mal Training – erst dann entscheide ich.“