Gladbeck. . Steven Marckowiak ist amtierender Europameister im Electrodarts. Leben aber kann der 24-jährige Gladbecker von seinem Sport noch nicht. Sein Traum ist ein Duell mit Doppel-Weltmeister Adrian Lewis.

Mit 16 Jahren griff Steven Marckowiak das erste Mal zum Pfeil. „Danach hatte ich nur noch Lust zu werfen“, erklärt der 24 Jahre junge Maler und Lackierer aus Gladbeck. Schnell wurde er in die Dart-Mannschaft des Rentforter Hofs aufgenommen und schon spielte Marckowiak regelmäßig im Liga-Betrieb. Im Eiltempo ging es für ihn von der untersten C-Liga hinauf in die höchste Spielklasse, in die Bezirksliga.

Marckowiak macht sich einen Namen

Heute ist Steven Marcowiack in der nationalen Spitze des Dartsports angekommen - erst recht beim Electrodarts. Doch auch beim Stildarts (der bekannteren Variante mit einer Scheibe aus Kork) ist sein Name kein unbekannter mehr. Mittlerweile trainiert er fast zwei Stunden am Tag. „Präzision und Konzentration sind das A und O beim Darts“, erklärt Marckowiak, „ohne tägliches Training würde das nicht funktionieren.“ Im Training gelang ihm einmal sogar fast das perfekte Spiel. „Ich habe es um einen Wurf verpasst“, muss er zähneknirschend einräumen. Perfekt ist beim Darts ein Spiel, in dem man 501 Punkte in neun Würfen erzielt. „Das war vor zwei oder drei Jahren. Leider hat es nicht geklappt.“

Mit dem zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften im unterfränkischen Geiselwind sicherte sich sein Team, die Gladbecker Dartsfreunde, ein Ticket für die Electrodarts-Europameisterschaften im kroatischen Porec. Marckowiak dazu: „Das war ärgerlich.“ Wie bitte? „Mit dem ersten Rang wäre es nach Las Vegas gegangen.“

Doch auch wenn Porec nicht die Nummers eins unter Marckowiaks persönlichen Reisezielen war, schrieb er dort seine ganz persönliche Erfolgsgeschichte: Im “Doubles Dyp“ - die Spieler bekommen hierbei einen Partner zugelost - schaffte es der Gladbecker mit seinem slowenischen Kollegen Matej Janzekovic bis ins Finale. „Dort hatten wir das ruhigere Händchen“, erinnert sich Marckowiak an den Tag seines bisher größten Triumphes zurück, „mit einem Sieg und der Goldmedaille habe ich nie gerechnet.“ Im Finale traf Marckowiak übrigens auf seinen Teamkollegen Christian Wilkes. Der EM-Titel wäre folglich so oder so nach Gladbeck gegangen.

Immerhin ein Sponsor

Noch einmal zurück zum Unterschied zwischen der elektronischen und klassischen Variante: Beim E-Darts wirft Marckowiak mit 17-Gramm-Pfeilen, während beim Stildarts das Gewicht seiner Pfeile 22 Gramm beträgt. Ein gewichtiger Unterschied also, allerdings einer, der ihm nichts ausmacht. Die größte Umstellung sei schlichtweg die Scheibe selbst. „Beim E-Darts rechnet der Automat für dich. Es ist einfach eine andere Art der Konzentration.“

Leben kann Marckowiak von seinem Sport bisher nicht. Aber einen Sponsor, der ihm die Utensilien bereitstellt, hat er schon gefunden. Und so spielt der Gladbecker fleißig in der Liga und bei verschiedensten Ranglistenturnieren. Sein ausgemachtes Ziel: eine Partie gegen sein Vorbild Adrian „Jackpot“ Lewis. Der Engländer ist ein Schützling des Rekordweltmeisters Phil Taylor und mit seinen 29 Jahren schon zweifacher Weltmeister. „Ich habe ihn schon einmal getroffen und mich mit ihm unterhalten. Er ist wirklich sehr nett. Ein Spiel gegen ihn wäre natürlich ein Traum.“ Marckowiak weiß aber auch: Bis dahin ist es ein noch langer Weg.