Gladbeck. . Zurück beim A-Ligisten BV Rentfort arbeitet Patrick Draxler derzeit an seiner Kondition und möchte der Mannschaft schon bald Stabilität verleihen, wie er im Interview verrät.
Seit kurzer Zeit spielt Patrick Draxler (24) wieder Fußball in Gladbeck. Nach einem Jahr Ballabstinenz heuerte der offensive Mittelfeldspieler wieder bei seinem Jugendverein BV Rentfort an. Nach vier Wochen blickt Draxler auf zwei Kurzeinsätze zurück und arbeitet in erster Linie noch an seiner Fitness, wie er selbst zugeben muss. Im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Steffen Bender spricht Draxler über seine Rückkehr, das Gefühl BV Rentfort und seine Rolle in der Mannschaft.
Herr Draxler, Gratulation zum Derbysieg über Preußen II. Nach einer 4:0-Führung allerdings wurde es am Ende noch einmal eng, es ging 5:3 aus. Warum eigentlich?
Preußen kam mit mehr Schwung aus der Pause, aber mit dem späteren 4:0 haben wir uns zu sicher gefühlt. Es fällt bei so einem Spielstand auch immer ein wenig schwer den Hebel voll umzulegen. Aber am Ende ist noch einmal alles gut gegangen.
Sie sind nun seit vier Wochen wieder beim BVR und wurden bisher zwei Mal eingewechselt. Warum standen Sie noch nicht in der Startelf?
(überlegt) Das ist doch eine Trainerfrage. Aber die Mannschaft ist eingespielt, hat die Vorbereitung zusammen absolviert und ich selbst bin auf einem ganz niedrigen Konditionslevel. Mir kommt die Jokerrolle im Moment sehr entgegen (lacht).
Wie fühlt es sich an, wieder das Trikot des Jugendvereins zu tragen?
Ich habe damals schon gesagt, dass wenn ich einmal in eine niedrigere Liga zurückkehre, für mich nur Rentfort in Frage kommt. Mein Wort habe ich gehalten. Ich bereue diese Entscheidung nicht und es macht Spaß wieder hier zu kicken. Ich bin von der Mannschaft super aufgenommen worden.
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Sie spielten für Hassel, Wattenscheid und Haltern. Für Außenstehende sieht die Rückkehr nach Rentfort wie ein Karriere-Rückschritt aus.
Was heißt Karriere? Eine Karriere war es ja irgendwie doch nicht. Ich habe immer sehr ambitioniert Fußball gespielt, aber der Aufwand in den höheren Ligen ist auch entsprechend hoch. Ich bin mit meinem dualen Studium fast fertig und werde auch bald mit einer gewissen Reisetätigkeit arbeiten. Es macht einfach keinen Sinn, irgendwo höher gegen den Ball zu treten, wenn man kaum trainieren kann. In Rentfort habe ich mit den Trainern Marc Schäfer und Marcel Cornelissen von vornherein Klartext gesprochen, aber es weiß auch jeder Bescheid, wie es bei mir ausgeht. Es gibt im Leben schließlich auch noch etwas anderes als Fußball.
Der BVR befindet sich trotz des Derbysiegs in keiner einfachen Phase. Trainer Marc Schäfer verabschiedete sich jüngst vom Saisonziel Platz 1 bis 3. Eine richtige Entscheidung?
Das nimmt den Druck von der jungen Mannschaft. Die Leichtigkeit ist uns durch diesen Druck zuletzt abhandengekommen. Gegen Preußen II hatten wir nicht viel zu verlieren und die Mannschaft konnte befreiter aufspielen. Das war schon deutlich zu spüren.
Was werden wir von Ihnen noch sehen in dieser Saison? Welche Rolle werden Sie innerhalb der Mannschaft einnehmen?
Nach einem Gespräch mit den Trainern ist schnell deutlich geworden, dass ich dem Team Stabilität geben soll und ich auch selbst als Sprachrohr auf dem Platz agieren möchte. Auf lange Sicht gilt es jetzt erst einmal fit zu werden. Erst wenn das der Fall ist, kann ich auch meinen Mitspielern Tipps geben und Verantwortung übernehmen. Wir haben sehr gute Fußballer, aber auf dem Platz ist es bei uns sehr ruhig. Zu ruhig.