Gladbeck. . Kevin Bartsch vom Fußball-B-Ligisten Adler Ellinghorst gibt auf dem Platz stets alles, schießt Tore - und manchmal auch übers Ziel hinaus, wie er am vergangenen Sonntag unter Beweis stellte und im Interview nun bedauert.

Im ersten Jahr nach dem Abstieg aus der Kreisliga A möchte Adler Ellinghorst sich zu einer reifen Mannschaft entwickeln. Nach den zwei Spieltagen scheint die Mannschaft auf einem guten Weg. Mit Trainer Peter Zültzke hielten die alten Adler-Tugenden wieder einmal Einzug in den Kröger Park: Wille, Leidenschaft und aufopferungsvoller Kampf. WAZ-Mitarbeiter Steffen Bender sprach nach dem Remis am Sonntag gegen Eintracht Gelsenkirchen II mit Adler-Flügelflitzer Kevin Bartsch über den Saisonstart, sein Temperament, über Vergangenheit und Zukunft.

Herr Bartsch, Glückwunsch zu ihrem Tor am Sonntag. Ihre Adler haben sich gegen Eintracht Gelsenkirchen II einen Punkt erkämpft. Leistungsgerecht?

Es war ein absolut gerechtes Unentschieden. Für beide Mannschaften war am Ende nicht mehr drin und das 1:1 ging nach dem Spielverlauf auch in Ordnung.

Was ist drin für die Adler in dieser Saison?

Die ersten beiden Partien haben mir vom spielerischen und von der mannschaftlichen Geschlossenheit sehr gut gefallen. An den ersten fünf Spieltagen haben wir immer Mannschaften aus dem Favoritenkreis als Gegner. Wenn wir hier regelmäßig punkten sieht es gut aus für uns.

Auf dem Platz gelten sie als Heißsporn und haben mitunter auch einmal eine große Klappe. Woher rührt Ihre rassige Art?

Das weiß ich selber nicht (lacht). Das ist vielleicht der Siegeswille. Ich will immer gewinnen. Wenn es dann nicht so läuft, wie ich es will, drehe ich schon einmal durch.

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Am Wochenende hatte Ihr Mundwerk in letzter Konsequenz wieder einmal einen Platzverweis zur Folge. Was war passiert?

Mein Mitspieler wurde gefoult und der Schiedsrichter ließ einfach weiterspielen. Daraufhin habe ich ihn angeschrien, worauf er mich vom Platz geschmissen hat. Hätte er abgepfiffen, wäre das nicht passiert, aber der Platzverweis war in Ordnung. Das ist keine Entschuldigung für mein Verhalten.

Ihr Trainer kündigte an, dass es teuer wird...

Ja, sehr teuer. Wir liegen da bei 50 Euro, die ich in die Mannschaftskasse zahle.

Am kommenden Spieltag reisen die Adleraner zu Horst 59. Bleiben die Rothemden auch nach dem dritten Spieltag ungeschlagen?

Davon gehe ich fest aus. Spielen wir so wie in den ersten beiden Partien, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht gewinnen sollen. Wir wissen aber auch, dass Horst eine starke Mannschaft ist, die bisher ungeschlagen ist und schon oft getroffen hat.

Und wie oft werden Sie noch vom Platz fliegen in dieser Spielzeit?

Gar nicht mehr.

Und wer soll Ihnen das glauben?

Ich glaube niemand (lacht). Es gab schon Wetten innerhalb der Mannschaft, wann ich in dieser Saison runterfliege. Aber auf den zweiten Spieltag hat keiner getippt. Die Jungs haben mir eigentlich ein wenig mehr Zeit gegeben.

Sie tragen nun schon seit neun Jahren das Trikot von Adler Ellinghorst. Warum verließen Sie nach dem Abstieg nicht den Verein wie andere Kollegen?

Ich war selbst daran beteiligt. Warum soll ich das sinkende Schiff verlassen? Ich finde, das macht man nicht. Ich möchte mit Ellinghorst wieder in die Kreisliga A aufsteigen. Die Spieler, die uns verlassen haben, kann ich nicht verstehen und werde sie auch nie verstehen.

Am Ende der Saison geht es also wieder rauf für die Adler?

Oh ja, mal schauen (überlegt). Das weiß ich nicht. Vielleicht in den nächsten Jahren irgendwann. Ich denke jetzt erst einmal von Spiel zu Spiel. Wenn wir nach 30 Spieltagen oben stehen ist alles gut…