Gladbeck. . In Sebastian Dreiszis verpflichtete Handball-Drittligist VfL Gladbeck einen routinierten und im Abstiegskampf erprobten Kreisläufer. Der Zahnarzt wechselte vom Oberligisten ASV Senden an die Schützenstraße. Er sagt: „Ich fühle mich gut und habe wieder richtig Spaß am Handball gefunden.“
Sein Studium hat er erfolgreich absolviert, auch die Staatsarbeit ist längst geschrieben. Sebastian Dreiszis arbeitet nun als Zahnarzt in Olfen. Sportlich will er noch einmal angreifen – beim VfL Gladbeck. „Ich fühle mich gut und habe wieder richtig Spaß am Handball gefunden“, sagt der erfahrene Kreisläufer, der vom Oberligisten ASV Senden an die Schützenstraße gewechselt ist.
Immer mal wieder spielte Dreiszis gegen den VfL Gladbeck. In der damaligen Regionalliga West etwa, als er für die Ibbenbürener SV aktiv war. Oder mit der HSE Hamm. Vor allem an die Saison 2009/2010 denkt der in Münster lebende Akteur gerne zurück. Seinerzeit hatten sich Hamm und die Rot-Weißen ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um den Aufstieg geliefert, das letztlich Dreiszis‘ Team zu seinen Gunsten entschied. „Sebastian hat uns in all den Jahren immer Probleme bereitet“, sagt Hans-Jörg Conrad, Mitglied des Vorstandes der Handball-Abteilung des VfL, über den Zugang aus Senden.
Man kannte sich also. Und man schätzte sich. Dreiszis: „Tim kenne ich beispielsweise, seit ich 15 bin.“ Tim, das ist Tim Deffte, der Torwart und Sportliche Leiter der Gladbecker. „Wir haben immer gegeneinander gespielt“, so der Kreisläufer weiter, „und haben uns vorgenommen, mal zusammen zu spielen.“ Weil Tim Deffte bekanntlich ein VfL-er durch und durch ist, musste Dreiszis schon an die Schützenstraße wechseln. Er wäre übrigens auch im Falle des Abstiegs in die Oberliga nach Gladbeck gekommen. „Ich habe für beide Ligen zugesagt“, so Dreiszis, der sich nun aber auf ein weiteres Jahr in der Drittklassigkeit freut. Die Oberliga Westfalen sei in den vergangenen Jahren zwar immer stärker geworden, die Dritte Liga sei jedoch noch interessanter: „In ihr wird auf einem anderen Niveau gespielt.“
Keine neue Situation
Für den VfL soll er nicht nur am Kreis ackern und das eine oder andere Tor erzielen. Nein, Dreiszis soll laut Trainer Sven Deffte zudem „hinten den Laden zusammenhalten“. Das ist nichts Neues für den Zahnarzt. Und dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den Klassenerhalt gehen wird, ist gleichfalls keine neue Situation für Sebastian Dreiszis. In Ibbenbüren mussten sie immer strampeln, um in der Regionalliga zu bleiben, in Hamm standen sie nach dem Aufstieg in die Dritte Liga auf verlorenem Posten. Und mit dem ASV Senden feierte Dreiszis einen Aufstieg, um anschließend zweimal - erfolgreich - gegen den Abstieg zu fighten. In einem Zeitungs-Interview sagte er daher kürzlich noch: „Zwei Mal in der Oberliga den Klassenerhalt zu schaffen, ist fast noch interessanter, als oben mitzuspielen.“ Und weiter: „Wenn man mit einer Truppe, die vor allem über den Kampf und die Geschlossenheit kommt, den Klassenerhalt schafft, ist das ein sehr schönes Gefühl.“ Der Nichtabstieg sei dann fast wie ein Aufstieg in eine andere Liga.
Der Kreisläufer ist einer, der sich, wie er betont, „bei einem Verein auch menschlich wohlfühlen möchte“. Verständlich. Schließlich betreibt er für sein Hobby einen enormen Aufwand. Dreiszis: „Ich stehe morgens um viertel vor sechs auf und arbeite bis 18 oder 19 Uhr.“ Im Anschluss düst er nach Gladbeck zum Training. Und am Wochenende stehen die Spiele auf dem Programm. Da braucht es nicht noch Knies und Krach. Welches Ziel verfolgt er beim und mit dem VfL? „Der Nicht-Abstieg, am liebsten schon am dritt- oder viertletzten Spieltag.“ Die Rot-Weißen hätten dagegen wohl nichts einzuwenden . . .