Belo Horizonte/Gladbeck. . Der aus Rentfort stammende Schalke-Star Julian Draxler gab ausgerechnet beim unglaublichen 7:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft über Gastgeber Brasilien sein WM-Debüt. Der 20-Jährige kam in der 76. Minute für Sami Khedira.

Fußball-Tourist? Das war einmal! Ausgerechnet beim denkwürdigen 7:1 (5:0)-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft über Gastgeber Brasilien kam Julian Draxler zu seinem Weltmeisterschafts-Debüt. Bundestrainer Joachim Löw wechselte den 20-jährigen Gladbecker in der 76. Minute für Sami Khedria ein. Kurz vor Schluss legte der aus Rentfort stammende Schalke-Star eine große Chance für Mesut Özil auf, die dieser jedoch nicht nutzen konnte.

Jede Wette, sein zwölftes A-Länderspiel wird Julian Draxler so schnell nicht vergessen. Als er in Belo Horizonte ran durfte, führte die DFB-Elite gegen WM-Topfavorit Brasilien bereits mit 6:0. Kurz danach erzielte Andre Schürrle das 7:0. Kompletter Wahnsinn!

„Ich hoffe natürlich, dass ich bei der WM auch spielen kann“, hatte Julian Draxler vor der Abreise der deutschen Nationalmannschaft nach Brasilien gesagt. Lange sah es so aus, als ob daraus nichts werden würde. Der Mittelfeldstar, der nur knapp den Sprung in den WM-Kader geschafft hatte, musste sich in der Vorrunde mit der Rolle des nicht-teilnehmenden Beobachters abfinden. Und auch in den K.O.-Spielen gegen Algerien und Frankreich wurde er nicht von Bundestrainer Löw berücksichtigt. Draxler galt daher schon als tragische Figur.

Im Halbfinale gegen Brasilien schlug dann aber doch die Stunde des 20-Jährigen, dessen Karriere einst beim BV Rentfort begann und der schön früh über die Zwischenstation SSV Buer beim FC Schalke 04 landete. Zum Kreis der Nationalmannschaft gehört Draxler seit mittlerweile zwei Jahren. In der Vorbereitung für die Europameisterschaft 2012 berief Löw das Ausnahmetalent erstmals in den vorläufigen Kader. Sein Debüt in der DFB-Auswahl gab der Schalker am 26. Mai 2012 im Länderspiel gegen die Schweiz. In dieser Partie fiel Draxler auf, weil er den Treffer zum 3:4 von Marco Reus vorbereitete. Ungeachtet dessen schaffte der Gladbecker nicht den Sprung in den endgültigen EM-Kader. Am 22. März des vergangenen Jahres gab Draxler sein Startelfdebüt in der Nationalmannschaft. Und am 2. Juni 2013 glückte ihm sein erster Treffer für Deutschland – im Länderspiel gegen die USA, das 3:4 verloren ging. Der Rentforter war einmal bereits sogar Spielführer, nämlich im Länderspiel gegen Polen am 13. Mai 2014. Der Kurzeinsatz gegen Brasilien war der vorläufige Höhepunkt in der Karriere des Talents. Ob er auch am Sonntag im WM-Endspiel ran darf?