Adler Ellinghorst steht nach dem Abstieg in die Kreisliga B vor einem Scherbenhaufen. In der Relegation verlor die Elf von Juan Perez und Simon Kokoschka gegen Middelich-Resse mit 3:5. Absurd, möchte man meinen, gehören doch die Adler in die Kreisliga A, so wie das Beten in die Kirche. Wie geht es weiter an der Ellinghorster Straße? Vorsitzender Jörg Waschkewitz stand nach dem schwarzen Adler-Wochenende der WAZ Rede und Antwort.
Herr Waschkewitz, wie verdaut man einen Abstieg?
Indem man sich darauf vorbereitet. Diese Katastrophe war abzusehen. Kein Spiel von uns sah in den letzten Wochen nach Abstiegskampf aus. Ganz im Gegenteil. Wir liefen auf als ginge es um die goldene Ananas.
Die Hinrunde bestritt die Mannschaft noch erfolgreich. Am Ende der Spielzeit steht nun jedoch der Abstieg. Wie erklären Sie sich das?
Es wurde nicht mehr so gearbeitet, wie noch in der Zeit von September bis Dezember. Der Klassenerhalt wurde auf die leichte Schulter genommen. Das zeigte sich auch in der Relegation. Wir hätten Middelich-Resse locker schlagen können.
Haben Sie schon mit der Mannschaft gesprochen? Unmittelbar nach der Niederlage am Sonntag blickte Co-Trainer Simon Kokoschka nach vorn und sprach von einer „schlagkräftigen Truppe für die kommende Saison.“ Wie möchten Sie dies hinbekommen?
Erst einmal muss mit allen Beteiligten gesprochen werden. Der Vorstand wird nach dem Abstieg gefordert sein. Die Gespräche stehen jetzt noch aus. Wir können nicht einfach zur Tagesform übergehen. Um dies aufzufangen werden wir drei, wenn nicht sogar vier Jahre, brauchen.
Mit dem Trainerduo Juan Perez und Simin Kokoschka wurde bereits nach der Hinrunde verlängert. War dies zu verfrüht?
Nein, voreilig war diese Entscheidung nicht. Damals war es der richtige Zeitpunkt, Aber noch einmal: Nach einem Abstieg kann man nicht einfach so weiter machen.
Ein Bekenntnis für die Trainer würde sich anders anhören.
An einem Abstieg sind alle Schuld. Trainer, Spieler und auch der Vorstand. Das ist, wie in einer Ehe.
Werden Juan Perez und Simon Kokoschka zur kommenden Saison an der Seitenlinie stehen?
Darüber ist noch zu sprechen.
Der Abgang von Mert Yagli ist fix. Leistungsträger wie Tobias Dudde und Alexander Konradi werden kaum zu halten sein.
Die Jungs haben versprochen, dass sie bleiben. Genau diese Jungs brauchen wir für den Neuanfang im Kröger Park. Es geht nicht darum 14-15 neue Spieler zu holen. Selbst wenn wir den Klassenerhalt geschafft hätten, wäre es im nächsten Jahr auch wieder gegen den Abstieg gegangen. In der Kreisliga B wird auch Fußball gespielt. Vielleicht schafft es hier der ein oder andere durchzustarten.
Adler Ellinghorst ist nicht gerade mit Mitgliedern gesegnet. Was bedeutet Kreisliga B-Fußball für den Verein?
Wir sind vor ein paar Jahren auch schon einmal abgestiegen. Wer Ur-Adler ist, der wird auch Ur-Adler bleiben. Und wer gehen möchte, bitte. Wir können Reisende nicht aufhalten. Aber wer unserem Verein die Treue hält, der wird ihn auch in so einer Situation unterstützen.