Gladbeck. . Dominik Menze ist der Top-Torjäger des BV Rentfort. Er selbst sieht sich jedoch eher als Assistent für seine Vorderleute. In der laufenden Kreisliga-A-Spielzeit hat Menze bereits zwölf Mal getroffen. Ein Interview.

Am vergangenen Spieltag der Kreisliga A mussten die Torhüter insgesamt 44 Mal hinter sich greifen. Bei acht Partien bedeutet dies ein Schnitt von 5,5 Toren pro Spiel. Einer, der seit jeher gut trifft, ist der Rentforter Goalgetter Dominik Menze. Allein am vergangenen Spieltag netzte Menze drei Mal ein, seine Mannschaft gewann mit 9:2 gegen Beckhausen. Im WAZ-Interview spricht Menze nun über das Torjäger-Gen, die Voraussetzungen eines Stürmers und schlechte Defensivreihen.

Herr Menze, wie viele Tore haben Sie in Ihrer Karriere bereits geschossen?

Puh, das ist eine gute Frage. Pro Saison habe ich immer zehn bis 15 Mal getroffen. Für Rentfort, schätze ich, waren es dann so um die 50 Treffer.

Und in dieser Saison?

Im gestrigen Spiel gegen Beckhausen habe ich meine Tore zehn, elf und zwölf geschossen.

Zählen Sie den da wirklich noch mit oder hört man damit irgendwann auf?

Eigentlich, hört man damit auf. Als Mannschaft geht es darum, dass wir uns weiterentwickeln. Da spielen meine Tore keine große Rolle. Ich sehe mich auch eher als offensiven Mittelfeldspieler. Fabian Krämer aus unserer Mannschaft ist da der klassische Knipser.

Würden Sie mir widersprechen, wenn ich sage, dass Sie das Torjäger-Gen haben?

Eigentlich schon. Ich bin eher der Vorbereiter. Na klar, freue ich mich wenn der Ball reingeht. Aber ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass wir Jungs in der Mannschaft haben, die das besser können als ich.

Was muss ein guter Stürmer in Zeiten falscher und richtiger Neunen, Strafraum- oder Stoßstürmern alles mitbringen?

Unabhängig von falscher und richtiger Neun und so weiter muss er einen Killerinstinkt haben. Vor allem dann, wenn es nur wenige Chancen gibt. Wichtig ist, dass der Angreifer heutzutage mitspielt und auch am Geschehen mitnimmt. Gerade bei uns in Rentfort ist dies von hoher Bedeutung, da wir eine spielende Mannschaft sind.

Leicht gehässig gefragt: Sind Sie und die Stürmer der Liga so gut oder vielleicht ihre Gegenspieler so schlecht?

Eine gute Frage (überlegt). Es ist wohl eine Mischung aus beiden Faktoren. In der Liga tummeln sich viele gute Spieler in der Offensive. Schauen Sie zum Tabellenführer Preußen Gladbeck oder Horst-Emscher 08 II. Aus diesen Offensivreihen kann jeder ein Tor schießen. Das heißt dann nicht, dass die Abwehrreihen schlecht sind, sondern das Potenzial im Angriff auch für die Kreisliga weit oben anzusiedeln ist.

Zurück zu Ihnen: Sind Sie mit Ihrer Quote in dieser Spielzeit zufrieden?

Persönlich bin ich zufrieden, auch wenn ich auf vielen Positionen gespielt habe. Am Sonntag sogar auf der Sechs. Alles in allem war es in Ordnung. Zugegeben, man macht aber immer noch gern mehr Tore.

Rentfort spielte lange oben mit, in den entscheidenden Spielen fehlte jedoch die Durchschlagskraft. War es eine verschenkte Saison an der Hegestraße?

Nein, das würde ich nicht sagen. Wir wollten aufsteigen, aber die Leistung von Preußen oder auch Genclerbirligi Resse muss man dann einfach anerkennen. Preußen hatte ebenfalls schon mehrere Anläufe hinter sich und in dieser Saison zeigen sie, wie gut es ist, eine eingespielte Mannschaft zu haben. Wir sind mit unserer jungen Mannschaft auf dem richtigen Weg.