Gladbeck. . Er ist nach wie vor ein Globetrotter, der in Gladbeck heimisch gewordene Fußballprofi Bjarne Goldbaek. In einem Interview mit dem Kicker Sportmagazin sprach er nun über seine Wahlheimat, Karriere und Jobs.

Er spielte für den FC Schalke 04 und für den 1. FC Kaiserslautern, für den 1. FC Köln, Chelsea London, den FC Fulham und Rot-Weiß Essen. Heimisch geworden ist der in Kopenhagen gebürtige Bjarne Goldbaek jedoch in Gladbeck. Dem Kicker Sportmagazin gab der 45-jährige ehemalige Fußballprofi jetzt ein Interview. Goldbaek in Gladbeck, ein Zufall? Diese Frage beantwortet er mit einem Ja.

Als Spielerberater tätig

„Hier habe ich mich als Däne immer wohlgefühlt“, so der 28-malige Nationalspieler, „durch meine Familie bin ich nun in Gladbeck hängen geblieben.“ Er fühle sich als Europäer, mehrere Sprachen zu beherrschen und Kulturen zu kennen sei ein Privileg und helfe im Beruf. Bjarne Goldbaek arbeitet, nachdem er vor mehr als acht Jahren seine Profikarriere bei RW Essen beendet hat, inzwischen als lizenzierter Spielerberater des Welt-Fußballverbandes. Er betreut Akteure auf vergleichsweise hohem Niveau, „fast alle“, so der einstige Profikicker, „sind skandinavische A- oder U-21-Nationalspieler.“ Zudem kommentiert er für den TV-Sender Eurosport in Dänemark als Experte Bundesliga-Spiele.

Diese Jobs bringen es mit sich, dass Goldbaek nicht allzu häufig in Gladbeck anzutreffen ist. Ist er immer noch ein Globetrotter? „Ich muss einfach reisen. Bei einem Job von 8 bis 16 Uhr, den ich nie probiert habe, würde ich eingehen“, so der einstige Mittelfeldspieler.

Meister mit Kaiserslautern

Nach Deutschland, genauer: zum FC Schalke 04, kam er 1987. Das war eine Zeit, in der es für die Königsblauen wahrlich nicht gut lief. 1987/88 stiegen die Knappen mit Goldbaek aus der Bundesliga ab. Und weil der direkte Wiederaufstieg nicht klappte, wechselte der Däne in die Pfalz zum 1. FC Kaiserslautern. Mit den Roten Teufeln vom Betzenberg gewann er 1990 den DFB-Pokal und ein Jahr später den Titel. „Meister mit dem FCK zu werden, mit einer Mannschaft, die es eigentlich von den Spielern nicht hergegeben hat, war ein Highlight“, so der Wahl-Gladbecker. Seine schönste Zeit sei aber die in Fulham gewesen. 23 Spiele absolvierte er zwischen 2001 und 2003 für den ältesten Londoner Fußball-Club in der Premier League. Goldbaek: „Wenn du merkst, es geht zum Karriereende hin. Da genießt du jedes Training, ob es regnet oder schneit oder du zehn Kilometer laufen musst.“

In Essen, bei den Rot-Weißen, wurde er in den Jahren danach nicht mehr so recht glücklich: „Von einem Premier-League-Klub sollte man auch im Herbst seiner Karriere nicht zu einem Drittligisten wechseln. Das war ein größerer Kulturschock.“