Gladbeck. . Mit seinen 29 Jahren ist Dennis Schlichting der erfahrenste Akteur in Diensten des Fußball-A-Ligisten BV Rentfort. Der Abwehrchef der Gladbecker wird für seine Unaufgeregtheit geschätzt.

Er trägt die Nummer fünf auf dem Rücken und erinnert an den einstigen Bundesliga-Abwehrspieler Marcel Bordon. Die Rede ist von Dennis Schlichting, dem Abwehrchef des BVR. Zugegeben, der Vergleich hinkt, doch die Synthese von brachialem und technisch versiertem Fußball ist wohl bei keinem Kreisligakicker besser zu erkennen als beim Rentforter Defensivmann.

Genug der Lobhudelei: Schlichting selbst sieht sich als ruhender Pol in der Hintermannschaft. „Nein, das Wort übernehme ich nicht oft“, sagt er. Doch man sollte fast meinen, dass dies der Mannschaft gut tun würde. Schlichting ist mit seinen 29 Jahren der Papa der „Rentforter Rasselbande“. Das ist nicht despektierlich gemeint. Ganz im Gegenteil: Das Entwicklungspotenzial des BVR ist gerade durch das junge Alter extrem. Und Schlichting selbst ist seit einem „Vierteljahrhundert schon aktiv“, wie er beim Telefonat feststellte. „Ganz schön lange.“

Zurück auf den Platz: Der Routinier meckert selten, spielt unaufgeregt, weiß genau, wie ihn sein Team braucht. „In der Jugend war ich auch mal Stürmer.“ Sein Trainer Marc Schäfer weiß dies nur zu gut. Im Meisterschaftsspiel gegen Zweckel II beorderte er Schlichting in Daniel-van-Buyten-Manier nach vorn und prompt bereitete der Abwehrchef den Ausgleich mit dem Kopf vor. Obwohl man bis zur 86. Minute hinten lang, gewann man die Partie letztlich mit 3:1.

Schlichting ist unzufrieden

Schlichting ist mit der bisherigen Saison dennoch nicht zufrieden. „Fußballerisch haben wir eine starke Mannschaft, doch wir werden zu hektisch“, kritisiert er. Die Erklärung ist schnell gefunden: „Wir haben viele Spieler aus der A-Jugend. Dort fuhren sie regelmäßig Kantersiege ein. Das ist bei den Senioren anders. Hier müssen sie sich an die Zweikämpfe gewöhnen.“ Genau das ist in den letzten Duellen gelungen: „Das Jahr endete ganz gut.“ Auf die Frage, ob man auch auf den Aufstieg schielt, räuspert sich Schlichting kurz und gibt ein fast schon empörtes „Nein“ zu Protokoll. „Platz zwei bis vier ist drin. Mehr nicht!“ Er ist eben kein Mann der großen Worte.