Gladbeck/Hamburg. . Der Gladbecker Pierre-Michel Lasogga mischt zurzeit die Fußball-Bundesliga auf. Im September wechselte er von Hertha BSC zum Hamburger SV. In der Hansestadt findet sogar der kritische Geist „Uns“ Uwe Seeler lobende Worte für den 21-Jährigen.
Das kleine Einmaleins des Kickens hat er seinerzeit beim FC an der Roßheidestraße in Brauck gelernt. Inzwischen spielt Pierre-Michel Lasogga in der Fußball-Bundesliga. Und das überaus erfolgreich: Sechs Tore erzielte der Stürmer in der laufenden Runde für den Hamburger SV. Ein Gladbecker auf den Spuren von Uwe Seeler!
Uns Uwe, die HSV-Ikone, lobte Lasogga kürzlich in der Hamburger Morgenpost: „Lasogga geht dahin, wo es wehtut, schont sich nicht und beweist vor dem Tor den richtigen Riecher.“ Ein typischer Ruhrgebietsfußballer halt, kampf- und laufstark sowie ballsicher. Zeitungen berichteten zuletzt vom Interesse des BVB aus Dortmund und des FC Schalke, für den Lasogga übrigens bereits zwischen 1999 und 2006 in der Jugend kickte. Auch drei englische Premier-League-Clubs sollen angeblich an der Verpflichtung des 21-Jährigen interessiert sein.
Was sagt eigentlich zu diesen Gerüchten und Geschichten der gebürtige Gladbecker? „Der HSV ist momentan für mich ein Glücksfall. Es gibt einem ein Supergefühl, wenn man wieder Anerkennung bekommt, die man vielleicht vorher nicht so bekommen hat.“ Er wolle, so Lasogga jetzt in der Sendung Sportclub im Norddeutschen Rundfunk weiter, die Zeit erst einmal genießen. „Alles andere werden wir irgendwann entscheiden“, so der U21-Nationalspieler, der in einem weiteren Interview noch dies sagte: „Ich spüre, dass noch mehr in mir steckt. Natürlich funktioniert es auf Anhieb ganz gut - aber da ist noch viel Luft nach oben. Ich bin erst 21, es geht noch mehr.“
In Hamburg hat sich Lasogga seit seinem Wechsel von Hertha BSC - die Berliner liehen ihn im vergangenen September aus - viele Freunde gemacht - und das nicht nur bei den Fans des Bundesliga-Dinos. „Er ist ein bisschen verrückt, aber gut verrückt“, sagt beispielsweise HSV-Star Rafael van der Vaart über den Gladbecker. Und weiter: „Er spricht viel und ist immer froh.“
Auch Oliver Kreuzer, der Manager des Hamburger SV, hebt diesen positiven Charakterzug Lasoggas ausdrücklich hervor: „Er ist in seiner Darstellung als Person, ich sage immer, ein Kabinenspieler. Er ist einfach klasse, weil er einfach positiv verrückt ist.“ Lasogga komme in die Kabine und habe Freude. Kreuzer weiter: „Er ist ein Spielertyp, der, wenn er irgendwo einen Ball liegen sieht, dort hingeht und damit spielt.“
Einverstanden mit den Vorstellungen Lasoggas ist auch dessen neuer Trainer Bert van Marwijk. „Ich bin sehr zufrieden mit ihm“, betont der ehemalige Coach der niederländischen Nationalmannschaft und des BVB. Lasogga sei ein sehr positiver Junge, so van Marwijk.
Dass sie den Torjäger aus Gladbeck beim HSV länger an sich binden möchten, versteht sich von selbst. Tatsache aber ist, dass Pierre-Michel Lasogga noch bis 2015 vertraglich an Hertha BSC gebunden ist. Laut Medienberichten will sich Lasogga im Januar mit den Hertha-Verantwortlichen zusammensetzen, um über seine Zukunft zu sprechen. Der Goalgetter dürfte bei den Verhandlungen mit Michael Preetz, dem Manager des Hauptstadtclubs, gute Karten haben. Schließlich können die Berliner wohl nur noch nach der laufenden Saison eine hohe Ablösesumme für den Angreifer erzielen. Lasoggas Marktwert soll aktuell rund vier Millionen Euro betragen. Oder die Herthaner müssten seinen Kontrakt vorzeitig verlängern - inklusive einer üppigen Gehaltserhöhung, versteht sich. Beraten wird Lasogga übrigens von seiner Mutter Kerstin, deren Konterfei in einem Tattoo seinen Unterarm ziert.