Gladbeck. . Das Drittliga-Spiel zwischen den Handballern der HSG Krefeld und des VfL Gladbeck ist für VfL-Kreisläufer Tobias Reich ein ganz besonderes. Er war in der vergangenen Saison schließlich noch für das Bayer-Team aus Uerdingen aktiv, das das Rückgrat der HSG-Mannschaft bildet.

Die Handballer des VfL Gladbeck stellen sich am fünften Spieltag der Dritten Liga West bei der neu gegründeten HSG Krefeld vor. Für VfL-Akteur Tobias Reich ist dies eine besondere Partie. Der 23-jährige Kreisläufer wechselte nämlich vor der laufenden Saison von Bayer Uerdingen an die Schützenstraße nach Gladbeck. „Ich freue mich darauf, gegen Krefeld zu spielen“, sagt Reich.

Bayer Uerdingen und Adler Königshof entschieden sich nach der vergangenen Meisterschaftsrunde dazu, die Kräfte zu bündeln und gründeten daher die HSG Krefeld. Ein „Leidtragender“ dieses Zusammenschlusses war Tobias Reich, dessen Qualitäten in der Spielgemeinschaft nicht mehr gefragt waren. „Mein Weggang hat ‘politische’ Gründe“, so Reich. Sauer sei er nicht auf die Verantwortlichen in Krefeld, betont der Duisburger BWL-Student. Und weiter: „Aber ich finde die Entwicklung recht schade, die Mannschaft hat mir viel bedeutet.“

Nach wie vor ist der 1,91-m-Mann mit dem einen oder anderen Bayer-Akteur gut befreundet, vor allem mit dem Rückraumrechten Niklas Weis. „Den kenne ich, seit ich drei bin“, so Reich. Zusammen spielten sie erst Fuß- und schließlich Handball. In Dülken und später für Uerdingen in der Regional- beziehungsweise in der Dritten Liga West.

Max Krönung vermittelte

Dass Tobias Reich nach der Gründung der HSG Krefeld schließlich beim VfL landete, ist Max Krönung zu verdanken. Mit dem Haupttorschützen der Rot-Weißen war Reich nämlich zusammen in der Niederrhein-Auswahl aktiv. Also setzte sich der ehemalige Uerdinger mit Krönung in Verbindung, um zu hören, was sich bei dessen Verein in Gladbeck so tut. Krönung sprach daraufhin wiederum mit VfL-Trainer Holger Krimphove.

Der Ausgang dieser Geschichte ist bekannt, der VfL suchte schließlich einen Kreisläufer mit Drittliga-Format. Inzwischen hat Tobias Reich vier Liga-Spiele für den VfL bestritten. Er betont, dass es ihm „Spaß macht“ in Gladbeck. Was auch am Publikum in der Riesener-Halle liege. In Uerdingen sei auf den Rängen nie besonders viel los gewesen, und es mache nun einmal viel mehr Spaß, in vollen Hallen zu spielen.

HSG wird in Krefeld angenommen

Auf eine volle Halle in Königshof müssen sich die VfL-er übrigens auch am Samstagabend einstellen. Die neue HSG wird nämlich in Krefeld gut angenommen. „Viele Zuschauer werden da sein“, sagt Tobias Reich, der den Gastgebern die Favoritenrolle zuschanzt. „Sie haben“, so der Neu-Gladbecker, „die letzten beiden Spiele gewonnen und sind insofern psychologisch im Vorteil.“ Vom Kader her sei die HSG sowieso ein Team, das in der oberen Tabellenhälfte anzusiedeln sei.

Es versteht sich von selbst, dass Tobias Reich gegen einen Großteil seiner ehemaligen Kollegen gewinnen möchte. Er verspricht ihnen einen „heißen Tanz“ und sieht „gute Chancen, sie zu ärgern“. Er weiß aber auch, was ihn erwartet, wenn sich auf der Platte des Königshofes an der Johannes-Blum-Straße beispielsweise seine Wege mit den Wegen von Niklas Weis kreuzen werden. „Ich kenne die Mannschaft gut, die Mannschaft kennt mich gut. Niklas und ich werden uns im Spiel hart bekämpfen.“