Parker/Gladbeck. . Profigolferin Caroline Masson aus Gladbeck hat bei ihrem Debüt mit dem Team Europa den bedeutendsten Teamwettbewerb der Welt, den Solheim Cup, gewonnen- mit einem historischen Ergebnis.

Caroline Masson hat den vorläufigen Gipfel ihrer noch jungen Karriere erklommen. Als Teil des Teams Europa, das am Sonntag den Solheim Cup im US-amerikanischen Parker/Colorado gewann, hat sich die 24-jährige Gladbeckerin in die Geschichtsbücher ihres Sports eingetragen. Noch nie zuvor hatte eine europäische Mannschaft beim prestigeträchtigsten Teamwettbewerb der Welt amerikanischen Boden als Sieger verlassen können. Und noch nie zuvor hatte eine Auswahl des „Alten Kontinents“ das US-Team derart deklassiert.

Beste Deutsche aller Zeiten

Mit dem Rekordergebnis von 18:10 Punkten verteidigte das Team Europa seinen 2011 in Irland errungenen Titel. Damit ging der Sieg beim weiblichen Pendant zum Ryder Cup bei der 13. Auflage zum fünften Mal an die von Kapitänin Liselotte Neumann betreuten Europäerinnen. Dass Masson am Schlusstag im Einzel gegen die 18-jährige Lexi Thompson ihre erste und einzige Niederlage kassierte: geschenkt. Denn mit zweieinhalb Punkten an den ersten beiden Turniertagen war sie die eifrigste europäische Punktesammlerin, gleich nach ihrer Namensvetterin, der alle überragenden Schwedin Caroline Hedwall, die als erste Spielerin überhaupt jedes ihrer Matches gewann und satte fünf Punkte erspielte.

„Jaaaaaaa! Solheim Cup 2013 - Europa verteidigt den Titel 18:10, und das zum ersten Mal in den USA - und ich war dabei! Ich bin so glücklich und stolz auf unser Team, ich kann’s gar nicht sagen!“ So steht es geschrieben auf der Homepage der Gladbeckerin, schwarz auf grün. Ihre unbändige Freude nachzuvollziehen, das fällt nicht schwer. Überhaupt tat sich Masson alles, nur nicht schwer an diesen drei Tagen vor den Toren Denvers. „Bisher war das eine Hammerwoche“, sagte sie schon am Samstagabend im Gespräch mit dem Online-Portal golf.de. Kurz zuvor hatte sie gemeinsam mit der unbezwingbaren Rekordspielerin Hedwall den „Vierball“ - eine Variante, bei dem jeweils nur das niedrigste Resultat eines Teams gewertet wird - gewonnen. Ihre Gegnerinnen: Jessica Korda, Tochter des einstigen tschechischen Weltklasse-Tennisprofis Petr Korda und Michelle Wie, die von der US-amerikanischen Presse zu Beginn ihrer Laufbahn als der weibliche Tiger Woods gefeiert wurde.

Durch ihren Sieg am Freitag - ebenfalls im Vierball mit Hedwall an ihrer Seite - über Angela Stanford und Gerina Piller sowie einer Punkteteilung im „Foursome“ (zwei gegen zwei in abwechselnder Schlagfolge) war Masson bereits vor dem Finaltag zur erfolgreichsten deutschen Solheim Cup-Spielerin aller Zeiten avanciert. Elisabeth Esterl in 2002 und 2003, Bettina Hauert 2007 und Sandra Gal 2011 hatten bis dahin die deutschen Farben vetreten. Auf diesen Erfolg angesprochen antwortete Masson: „Oh, schön. Freut mich, ich hoffe aber, dass in Zukunft noch einige dazukommen.“ Die nächste Gelegenheit wird die „Mission Titelverteidigung“ 2015 in St. Leon-Rot sein.