Gladbeck. . Fußball-A-Ligist FC Gladbeck steht in der Vorbereitung auf die Saison 2013/2014 plötzlich ohne Trainer da. Dirk Knappmann, der in den vergangenen vier Jahren die Kleeblätter coachte, warf entnervt die Brocken hin. „Mit dem neuen Vorstand getroffene Absprachen sind nicht eingehalten worden“, begründet Knappmann seine Entscheidung.
Dirk Knappmann bereitete in den vergangenen vier Jahren die Fußballer des FC Gladbeck stets ohne großes Tamtam auf die jeweilige Spielzeit vor. Dem erfahrenen Trainer war die nachhaltige Arbeit lieber als letztlich wertlose Erfolge in Testspielen oder bei den Stadtmeisterschaften. Auch in diesem Sommer schien es still zuzugehen an der Roßheidestraße in Brauck. Dieser Eindruck täuschte aber: Am Donnerstagabend teilte Knappmann den Akteuren des A-Ligisten in einer Mannschaftssitzung seinen sofortigen Rücktritt als Trainer mit.
„Mit dem neuen Vorstand getroffene Absprachen sind nicht eingehalten worden“, begründet Knappmann seine Entscheidung. Und weiter: „Alles, was besprochen worden ist, zählt plötzlich nicht mehr. Ich sehe keine Perspektive mehr, mit dem Vorstand um den Vorsitzenden Ufuk Ciger vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.“ Das, so Knappmann, sei nicht mehr der FC Gladbeck, den er kenne. Der Trainer zur WAZ: „Das ist anscheinend nicht mehr mein Verein.“
Vorsitzender Ufuk Ciger war mächtig sauer. „Ich habe erst aus den Online-Berichten der WAZ und von Auf’m Platz davon erfahren. Dirk hat persönlich mit mir nicht gesprochen.“ Damit nicht genug, der neue Vorsitzende des FC wies auch alle Vorwürfe Knappmanns zurück: „Es ist Kokolores, was Dirk erzählt. Alle Absprachen sind eingehalten worden.“ Knappmann, so Ciger weiter, habe ihn, als es um dessen Vertrag gegangen sei, „sogar erpresst“. Der FC-Chef: „Dirk hat gesagt, dass sich alle Spieler abmelden würden, wenn wir uns nicht einig werden.“
Während Knappmann betont, dass der FC für ihn „eine Herzensangelegenheit“ sei, streitet Ufuk Ciger genau das ab. „Ihm geht es nur um Geld und Macht. Er hatte hier vier Jahre lang ein leichtes Spiel.“ Dagegen betont Knappmann, dass er in den vergangenen vier Jahren viel Arbeit und Energie investiert habe.
Stellt sich die Frage, wie es nun weitergeht. Man darf nämlich getrost davon ausgehen, dass ein Großteil der Mannschaft nicht bereit sein wird, unter einem anderen Trainer für den FC zu spielen. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wer demnächst bei den Kleeblättern aus Brauck die sportliche Verantwortung tragen wird. Einen Nachfolger konnte Ufuk Ciger am Freitag jedenfalls noch nicht präsentieren. Wie auch? „Ich habe keinen Plan B“, sagte der Vorsitzende des A-Ligisten aus dem Gladbecker Süden. Er sagte aber auch: „Trainer gibt es viele. Es kommt jetzt darauf an, den richtigen Mann für den FC zu finden. Ich bin jedenfalls schon auf der Suche.“