Gladbeck. . Bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften sicherte sich Steffen Wirgs kürzlich über 200 m Schmetterling die Bronzemedaille. Sein Talent wurde ihm in die Wiege gelegt, ungeachtet dessen musste der 16 Jahre junge Heisenberg-Schüler für den Erfolg hart arbeiten.

Wenn vom 19. Juli bis zum 4. August in Barcelona die Schwimm-Weltmeisterschaften ausgetragen werden, ist in Steffen Wirgs ein Gladbecker definitiv dabei. Als Zuschauer wird der 16 Jahre junge Aktive des SV 13 die deutschen Topleute von der Tribüne aus anfeuern. Und davon träumen, selbst einmal bei großen Titelkämpfen zu starten.

Genau das ist nämlich sein erklärtes Ziel, eine Teilnahme an internationalen Meisterschaften wie beispielsweise der Jugend-EM. „Das könnte man in Angriff nehmen“, sagt Wirgs und lächelt. Er betont, durch die jüngsten nationalen Jahrgangsmeisterschaften zusätzlich motiviert worden zu sein. Wen wundert’s? Der Heisenberg-Schüler gewann doch in Berlin wie berichtet über 200 m Schmetterling in 2:07,45 Min. die Bronzemedaille im Jahrgang 1996.

Das Talent wurde Steffen Wirgs zweifellos in die Wiege gelegt. Seine Mutter, Iris Kipar-Wirgs, errang in den 80-er Jahren bei Deutschen Meisterschaften das eine oder andere Edelmetall und vertrat anno 1987 die deutschen Farben bei den Europameisterschaften im spanischen Sevilla. Zum Schwimmen kam Steffen Wirgs gleichwohl freiwillig: „Mama hat gesagt, ich kann eine Sportart wählen.“ Er entschied sich fürs Schwimmen und bestritt im zarten Alter von sieben, acht Jahren seine ersten Wettkämpfe.

Talent ist das eine, harte Arbeit das andere. Denn wer als Schwimmer auch nur halbwegs erfolgreich sein möchte, muss enormen Fleiß zeigen. Sechsmal die Woche trainiert Wirgs unter der Regie von Tim Spiwoks nachmittags, zwei- bis dreimal in der Woche steht außerdem Frühtraining auf dem Programm. Diese Einheiten absolviert das Mitglied des nordrhein-westfälischen Kaders vor Schulbeginn in der Zeit von 5.30 bis 7 Uhr. Es kam auch schon vor, dass Steffen Wirgs am 24. Dezember in der Traglufthalle seine Bahnen zog.

Diese Engagement zahlte sich jetzt in Berlin aus. Nachdem Steffen Wirgs im vergangenen Jahr noch acht Hundertstel zu einer Medaille gefehlt hatten, sicherte er sich dieses Mal Rang drei. Und das, obwohl die Vorbereitung auf die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften alles andere als optimal verliefen. Das fing damit an, dass vor Weihnachten eine Mandelentzündung den Gladbecker matt setzte. Eineinhalb Wochen lang musste er mit dem Training aussetzen. Vor und nach Ostern plagte sich Wirgs jeweils mit einer Stirnhöhlenentzündung herum. „Glücklicherweise konnte ich aber in den Ferien an unserem Trainingslager in Mainz teilnehmen“, so der 16-Jährige, der nach der zweiten Stirnhöhlenerkrankung daher schnell wieder den Anschluss fand. Aus diesem Grund fuhr er in der vergangenen Woche hoffnungsvoll in die Hauptstadt zu den Titelkämpfen. Wirgs war über 200 m Schmetterling als Drittschnellster seines Jahrgangs gemeldet - und bestätigte dies bei den Titelkämpfen. Er qualifizierte sich fürs Finale und gewann die Bronzemedaille.

Nun will Wirgs die Saison ausklingen lassen - und hat sich mit zwei Kollegen für die Bezirksmeisterschaften, also für die letzten Titelkämpfe vor den Sommerferien, etwas Besonderes vorgenommen: „Henning Kunkel, Niklas Döweling und ich wollen dort auf allen 19 bis 20 Strecken an den Start gehen.“ Ein hartes Programm. Aber damit kennt Wirgs sich ja aus . . .