Gladbeck. . Eine schwere Knieverletzung setzte Dennis Goronczy, Abwehrstratege von Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck, in der gerade zu Ende gegangenen Saison matt. Ob er noch einmal Fußball spielen wird oder nicht, lässt der 27-Jährige im Interview mit der WAZ offen.

Dennis Goronczy (27) war aus der Abwehr von Preußen Gladbeck nicht wegzudenken. Eine böse Verletzung stoppte den Akteur jedoch in dieser Saison. Er fehlte seiner Mannschaft schmerzlich. Nicht wenige behaupten, die Verletzung von Goronczy habe Preußen den Aufstieg gekostet. Im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Steffen Bender spricht der Verteidiger über seinen Stellenwert in der Mannschaft, seine Verletzung und über den Ausgang der Saison 2012/2013.

Herr Goronczy, zunächst einmal die wichtigste Frage. Wie geht es Ihnen?

Goronczy: Mir geht es wieder besser, danke der Nachfrage.

Im Spiel gegen Wacker erlitt Ihr Knie quasi einen Totalschaden. Was genau war alles kaputt und was geht in Ihrem Kopf vor, wenn Sie sich an die Situation zurückerinnern?

Das ist richtig. Das Schlimmste war der Kreuzbandriss. Außerdem ist der Außenmeniskus noch abgerissen. Das war schon sehr bitter als ich das erfahren habe. Ich denke gar nicht oft an die Situation zurück, weil es kein Foulspiel war und ich einfach nur unglücklich weggeknickt bin. Das hätte auch anderswo passieren können.

Wussten Sie sofort, dass Sie länger ausfallen werden?

Ich habe schon direkt gemerkt, dass im Knie etwas kaputt gegangen ist, doch dass es so schlimm ist und ich dadurch so lange ausfalle, hätte ich nicht gedacht.

Wie verläuft der Heilungsprozess? Und wann sieht man Sie wieder auf dem Feld?

Der Heilungsprozess verläuft ganz gut, soweit ich das beurteilen kann. Ob ich noch mal auf den Platz zurückkehre, kann ich heute nicht genau sagen.

Vor der Saison wechselten Sie von Adler Ellinghorst zu Preußen Gladbeck. Sofort waren Sie die tragende Säule in der Hintermannschaft der Schwarz-Gelben. Warum fiel die Eingewöhnung so leicht?

Ich denke nicht, dass ich eine tragende Säule war. Wir haben eine gute Abwehr. Hinzu kommt, dass ich im Jahr zuvor schon in einer Viererkette gespielt habe. Das hat mir die Eingewöhnung leichter gemacht.

Nach Ihrer Verletzung erlebte Ihre Mannschaft direkt eine Durststrecke und verabschiedete sich frühzeitig aus dem Aufstiegsrennen. In dieser Saison war mehr drin, nicht wahr?

Das ist richtig, es war deutlich mehr drin. Keine Mannschaft hat dieses Jahr die Liga dominiert. Wir hätten in den entscheidenden Spielen einfach mehr zeigen müssen. Es waren zu viele unnötige Punktverluste dabei. Trotzdem freue ich mich für meinen alten Trainer und Freund Franco Busu und gratuliere dem SC Schaffrath zum Aufstieg. Ich wünsche ihm viel Glück für die nächste Bezirksligasaison.

Jetzt mal Butter bei die Fische: Wie ärgerlich ist der verpasste Aufstieg wirklich in einer Mannschaft, in der die Becker Brüder, „Pfiffi“ Wagner und Jan-Paul Kzonsek spielen?

Es ist schon etwas ärgerlich. Gerade für mich, weil ich immer gewinnen will und in der Rückrunde nicht mehr eingreifen konnte. Es sind jedoch nicht nur die vier Spieler, die überzeugen. Wir haben eine fußballerisch starke Mannschaft, haben es aber versäumt, das konstant zu zeigen. Daran gilt es zu arbeiten.

Die Saison ist nun zu Ende: Was war der Höhepunkt und was der Tiefpunkt?

Ein absoluter Höhepunkt war natürlich die Hallenstadtmeisterschaft mit dem gewonnen Finale gegen Zweckel. Tiefpunkt der Saison war dann sicherlich der Rückrundenstart, als wir aus fünf Spielen gerade einmal zwei Punkte mitnahmen. Das hat uns die entscheidenden Zähler im Kampf um den Aufstieg gekostet.

Welches Ziel gibt es für die kommende Saison. Muss Preußen nicht langsam einmal aufsteigen? Seit Jahren schnuppert man immer wieder an der Bezirksliga, doch dann versagt man immer wieder, wenn es darauf ankommt.

Das Ziel ist immer, attraktiven und leidenschaftlichen Fußball zu zeigen, den die Zuschauer gerne sehen. Wenn wir geschlossen als Mannschaft auftreten, kommt der Erfolg von ganz alleine. Dann werden wir sehen, was es am Ende dafür gibt.

Eine letzte Frage: Sie sind ein Ellinghorster Junge. Wie schwer fiel Ihnen der Wechsel und kehren Sie irgendwann in die Heimat zurück?

Mir fiel der Wechsel unheimlich schwer, da ich schöne Jahre in Ellinghorst hatte. Jedoch bereue ich den Wechsel in keinster Weise. Ich habe immer noch ein gutes Verhältnis zu den Leuten bei Adler. Wie es um meine Zukunft bestellt ist, kann ich, Stand heute, nicht sagen.