Gladbeck. . Geschafft: Der SV Zweckel setzte sich mit 3:1 (2:1) gegen die DJK TuS Hordel durch und spielt in der nächsten Saison in der Oberliga um Punkte. Die Gladbecker feierten 364 Tage nach dem Aufstieg in die Westfalenliga ihren nächsten Coup.
Die Sensation ist perfekt: Der SV Zweckel setzte sich am 30. und letzten Spieltag mit 3:1 (2:1) gegen die DJK TuS Hordel durch und spielt in der nächsten Saison in der Oberliga um Punkte. 364 Tage nach dem Aufstieg in die Westfalenliga feierten die Gladbecker ihren jüngsten Coup.
SV Zweckel - DJK TuS Hordel 3:1 (2:1)
Tore: 0:1 (17.), 1:1 Trampe (32.), 2:1 Cakiroglu (40., HE), 3:1 (70.) Sabellek.
SV Zweckel: Grüger, Striewe, J. Poloczek (28. Sabellek), Bertram, Meinberg, Trampe, Cakiroglu, Freyni (53. Krawietz), M. Poloczek, Schmidt (75. Ucar), Viran.
Ein Konter, ein Kopfball und plötzlich stand es 1:0. Für Grün. An diesem Tag aber nicht die Trikotfarbe des SV Zweckel, sondern die der Gäste aus Bochum. Hätte in diesem Moment jemand der 1150 Zuschauer, die sich an der Dorstener Straße eingefunden hatte, um Zeuge zu sein, wie der SVZ seinen Oberliga-Traum verwirklicht, eine Stecknadel fallen lassen, man hätte ihren Aufprall vernehmen können. So still wurde es, als Hordels Dawid Ginczek traf. 18 Minuten waren da gespielt.
Zweckel, das als Spitzenreiter in den letzten Spieltag gegangen war und dem nur ein Sieg den Sprung in die nächsthöhere Spielklasse garantieren konnte, wirkte angeknockt. Dabei hatte man doch an sich alles - vor allem die eigenen Nerven - im Griff. Nach Schuss und Kopfball von Markus Poloczek (12.,14.) lag dem Zweckeler Anhang erstmals der Torschrei auf den Lippen. Der löste sich dann nur zwei Zeigerumdrehungen weiter, flaute aber ganz schnell wieder ab, weil Johannes Poloczek bei seinem Treffer im Abseits stand (16.). Der nach Spielende sichtlich aufgelöste SVZ-Meistertrainer Günter Appelt versicherte dennoch: „Ich habe zu keinem Zeitpunkt des Spiels an uns gezweifelt.“ Überhaupt haben die schwarz-grünen Aufstiegshelden in dieser Spielzeit nicht den Anschein gemacht, als müssten sie sich mit Selbstzweifeln herumplagen. Wie zum Beweis zweifelte auch Daniel Bertram keine Sekunde an der Richtigkeit seiner Entscheidung, seinen Flankenball an einen zu adressieren, der nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt. In diesem Moment jedoch, der Moment, der den Traum vom Aufstieg erst so richtig greifbar machte, schwang sich SVZ-Kapitän Jan Trampe in ungeahnte Höhen auf und wuchtete das Leder in den Knick (32.). 1:1, die Party konnte beginnen.
Denn nun hatte der SVZ besagten leichten Anflug von Nervosität vollends überwunden. Die Führung lag in der Luft - und sollte noch vor dem Pausenpfiff fallen. In den Wirren des Hordeler Strafraums zerschnitt plötzlich ein Pfiff die Luft, der souverän leitende Schiedsrichter Cetin Sevinc aus Waltrop zeigte auf den Punkt. Handelfmeter. Der Mann für solche Fälle: Tayfun Cakiroglu. Der machte es gewohnt humorlos (40.). Mit dem 2:1 für den SVZ ging es in die Pause.
Der eingewechselte Luciano Sabellek erzielte nach dem Seitenwechsel schließlich das erlösende - und sehr fein anzusehende - 3:1 (70.). Ein Treffer von höchster Dringlichkeit. Appelt hatte im Vorfeld dieses Endspiels orakelt, es bräuchte auch einen „Tick Glück“. Er sollte recht behalten. Denn niemand will sich wohl im Nachhinein ausmalen, was der mögliche Anschluss der Hordeler zum 2:3 bewirkt hätte. Doch der Pfosten rettete in der 80. Minute für Dennis Grüger im Kasten der Grünhemden. Und dann war endlich Schluss an der Dorstener Straße, die Sensation perfekt. Und der Auftakt zu einer rauschenden Meisterfeier gemacht.