Marl. .
VfB Hüls -
RW Oberhausen
1:3
Hüls: Rantzow - Koscholleck, Schlüter, Oscislawski, Vennemann (69. Acikgöz), Mutluer, Bednarski, Hoffmann (78. Köse), Diericks, Jasmund, Erwig
Oberhausen: Krol, Caspari, Weigelt, Terranova (76. Smykacz), Mützel (79. Schneider), Nowak, Steuke, Landers, Talarski (68. Bauder), Krystofiak, Haas
Tore: 0:1 Talarski (53.), 1:1 Mutluer (73.), 1:2 Landers (77.), 1:3 Bauder (81.)
SR: Andreas Steffens (Euskirchen)
Zuschauer: 800
Als die Hülser nach der 1:3-Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen frustriert auf den Rasen sanken, legte VfB-Stadionsprecher Ralf Köhler die Silberscheibe mit getragenen Fußball-Hymnen ins CD-Fach. „You‘ll never walk alone“ schallte es durchs Badeweiher-Stadion. Als Mutmacher für die Spieler des VfB Hüls? Oder war das schon der Abgesang auf die Regionalliga?
Nach der 1:3-Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen tendieren die Chancen des Aufsteigers auf den Klassenerhalt gegen Null. Sechs Punkte liegt der Tabellen-18. Hüls hinter Bayer Leverkusens U23 auf Rang 14 zurück. Sieben - wenn man das miese Torverhältnis einkalkuliert. In noch vier verbleibenden Spielen ist das kaum aufzuholen.
Dass es ausgerechnet gestern gegen Rot-Weiß Oberhausen so weit kam, war extrem ärgerlich. Denn wie schon am Donnerstag in Velbert (1:3) war vor 800 Zuschauern ein Klassenunterschied nicht auszumachen. Hüls war gleichwertig, spielte auf Augenhöhe. Was sich nach 72 Minuten endlich auch im Ergebnis niederschlug.
Kadir Mutluer verwertete ein Zuspiel Stefan Hoffmanns und glich mit einem Flachschuss aus 15 Metern zum 1:1 aus. Rot-Weiß Oberhausens Sturmtalent Pascale Talarski hatte die Gäste in der 52. Minute in Führung gebracht. Danach sprach viel für den VfB Hüls. Oberhausen wirkte kurz geschockt, Hüls attackierte – und überdrehte dabei. Nur fünf Minuten nach dem 1:1 griff der Aufsteiger an, als stünde der Abpfiff kurz bevor. Ohne Absicherung.
Eine dankbare Vorlage für Oberhausens pfeilschnellen Außen Marcel Landers, der von der Mittellinie aus losspurtete, am Ende auch noch VfB-Torhüter Tobias Rantzow überlief und den Ball zum 1:2 ins Hülser Tor schob (77.).
Es fehlte an Cleverness
Trainer Martin Schmidt war entsetzt. „Wie man beim Spielstand von 1:1 so offen machen kann, dafür fehlt mir jedes Verständnis“, monierte der Hülser Trainer. „Diese Undiszipliniertheit hat uns heute mindestens einen Punkt gekostet. Wer weiß, wozu der am Ende gut gewesen wäre.“
Landers’ Treffer zeigte Wirkung: Hüls spielte zwar weiter im Vorwärtsgang, verlor dabei aber immer mehr die Linie. In der 81. Minute legte Jörn Nowak freistehend per Kopf für Einwechselspieler Patrick Bauder vor. Der bugsierte den Ball mühelos zum 1:3 über die Torlinie. Die Entscheidung.
Die Gäste schraubten ihr Punktekonto auf 46 Zähler hoch, der Klassenerhalt ist für Trainer Peter Kunkel und seine Elf vier Spieltage vor Ultimo nur noch Formsache. Die rund 500 Oberhausener Fans am Badeweiher versetzte das in Hochstimmung: Sie feierten nach dem Schlusspfiff mit ihrer Mannschaft – und die Hülser durften nur geknickt zusehen.
Wohl in dem Bewusstsein, dass es vorerst der letzte Regionalliga-Festtag vor großer Kulisse am Badeweiher war. Gegen RWO fehlte es – wie in manchen Duellen zuvor auch – in einigen Situationen an Cleverness. Und an der letzten Entschlossenheit, seine Chancen auch gewinnbringend zu nutzen. Martin Schmidt: „Offenbar mangelt es dann doch an Qualität.“