Gladbeck. . Er prägte die große Zeit der Sportfreunde Gladbeck mit, später spielte er für den SV Werder Bremen in der Nordoberliga: Der Braucker Junge Ernst Brünglinghaus feiert am heutigen Donnerstag seinen 80. Geburtstag.

Er hat nie viel Wind um sich gemacht. Viel lieber ließ Ernst Brünglinghaus den Ball sprechen. Am heutigen Donnerstag feiert das Gladbecker Fußball-Idol, das die große Zeit der Sportfreunde mitprägte, seinen 80. Geburtstag.

Diejenigen, die den Braucker Jungen Ernst Brünglinghaus in den 50-er Jahren auf dem Ascheplatz an der Roßheidestraße oder später in der Vestischen Kampfbahn gesehen haben, sind sich einig: Der technisch beschlagene, abgeklärte Mittelfeldmann wäre zweifellos einer für die 1963 gegründete Bundesliga gewesen.

Dass der Bergmann niemals in der deutschen Eliteklasse zum Zuge kam, lag wohl daran, dass sein Sohn an Neurodermitis litt. Das war seinerzeit noch eine vergleichsweise unbekannte Krankheit. Und so kehrte Brünglinghaus, der von 1957 bis 1960 für Werder Bremen in der Oberliga Nord gespielt hatte, wieder zurück in die Heimat. „Im Ruhrgebiet konnten sie ihm besser helfen, in Bremen war die Luft zu feucht“, so Brünglinghaus’ Ehefrau Leni vor ein paar Jahren zur WAZ.

In Gladbeck kickte Brünglinghaus natürlich wieder für „seine“ Sportfreunde, für die er bis 1967 aktiv war. Nach dem Ende seiner Karriere blieb er dem Verein, der sich bekanntlich mit SuS Rosenhügel zum FC Gladbeck zusammenschloss, treu. Nach wie vor schaut er immer noch regelmäßig sonntags an der Roßheidestraße vorbei. Seine Familie ist dem Fußball ebenfalls verbunden: Eines seiner drei Kinder, Robert, ist als Trainer beim FC tätig, drei seiner vier Enkelkinder spielen in der Jugend: Steffen bei Wacker, Marcel in Rentfort und Rene beim FC. Und Schwiegertochter Nicol ist als Trainerin aktiv.

Als Zuschauer beim Pokalfinale

Ernst Brünglinghaus denkt nicht nur gerne an die legendäre Zeit der Sportfreunde, sondern auch an seine Bremer Jahre zurück. „Werder hat mehr gehalten, als sie versprochen haben“, sagt er. Die Norddeutschen ließen ihn beispielsweise nicht hängen, als er sich in einem Freundschaftsspiel gegen Groningen einen Knöchel-Verrenkungsbruch zugezogen hatte und beinahe ein halbes Jahr lang ausfiel.

Und als der SV Werder am 13. September 1961 vor 18000 Zuschauern in der Glückauf-Kampfbahn gegen den 1. FC Kaiserslautern den DFB-Pokal gewann, zahlten die Bremer dem Gladbecker die Siegprämie, obwohl dieser längst wieder für die Sportfreunde spielte. Beim Finale war Brünglinghaus dabei - der Vorstand des SVW hatte ihm zwei Karten geschenkt und ihn auch zum anschließenden Bankett eingeladen. „Da habe ich die Schale in der Hand gehabt“, erzählt Ernst Brünglinghaus.

Brünglinghaus begann im Alter von zehn Jahren mit dem Fußballspielen. 1951 schaffte der Mittelläufer den Sprung in die erste Mannschaft. Der Braucker Junge kam in der Kreis- und in der Westfalenauswahl zum Einsatz, 1957 erreichte er mit der Mannschaft Westfalens das Endspiel um den Länderpokal gegen Niedersachsen, das in Hannover ausgetragen wurde.

1957, in dem Jahr, in dem die Sportfreunde in die 2. Liga West aufstiegen, wechselte Brünglinghaus zum Nordoberligisten SV Werder Bremen. Rund 200 Partien bestritt er in drei Jahren für die Mannschaft aus der Hansestadt. Unter anderem nahm er in der Saison 1959/60 an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil. Die Bremer belegten in der Gruppe 2 hinter dem 1. FC Köln den zweiten Platz. Ein Punkt Rückstand wiesen Brünglinghaus & Co. auf die Geißbock-Elf aus, die das Endspiel erreichte - und gegen den HSV mit 2:3 verlor.