Gladbeck. . Jutta Hoppe von den TV Gladbeck Giants spricht im WAZ-Interview über ihre wohl letzte Saison im blauen Dress des Zweitligisten, über privaten Stress und ihre Zeit nach dem Karriereende.
Jutta Hoppe ist seit vielen Jahren Stammspielerin bei den Volleyballerinnen des TV Gladbeck. Auch in der Zweitliga-Saison 2012/2013 gehört sie zu den wichtigsten Kräften im Team der Giants. Ungeachtet dessen wird Hoppe nach der laufenden Meisterschaftsrunde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ihre Karriere beenden. WAZ-Mitarbeiterin Verena Feller sprach mit Jutta Hoppe über die laufende Saison und ihre Zukunftspläne.
Frau Hoppe, Sie hatten sich vor knapp zwei Jahren eigentlich schon von den Giants verabschiedet. Was hat Sie bewogen, doch wieder zurückzukehren?
Wir hatten damals zu dem Zeitpunkt, als wir für die Zweite Liga melden mussten, nur einen Kader von sechs Leuten. Geschäftsführer Andreas Packeisen meinte seinerzeit, dass wir auf jeden Fall acht Spielerinnen brauchen. Daher haben Meike Schepers und ich gesagt, okay, wir ziehen noch einmal mit. Mein Herz hängt einfach am TV. Danach noch einmal ein Jahr dranzuhängen, war eigentlich nicht geplant. Aber die vergangene Saison war genial und hat richtig Spaß gemacht.
Soll nach dieser Saison endgültig Schluss sein?
Der Plan ist schon der, dass ich danach sage, okay, aktiv nicht mehr. Es sei denn, es wäre wieder Not am Mann. Meine Vorstellungen sind zurzeit so, dass ich sage, ich trainiere einfach ein- bis zweimal in der Woche fest mit. Weil ohne Sport geht es einfach nicht. Aber jetzt spiele ich erst einmal die Saison zu Ende und mache mir dann noch einmal in Ruhe Gedanken.
Könnten Sie sich vorstellen, nach Ihrem Karriereende weiter beim TV aktiv zu sein, beispielsweise in der Jugendarbeit?
Prinzipiell ja, in der Jugend gerne. Das Problem ist mein Job. Ich arbeite in Hagen in einer Bank und bin nie vor 19 Uhr zu Hause. Das ist mit der Jugend leider schwer vereinbar, weil der Nachwuchs immer nachmittags trainiert. Vorstandsarbeit und Mannschaftsarbeit, das wird weiter so laufen, weil ich als Mannschaftsverantwortliche im Thema bin.
Wie haben Sie es in all den Jahren eigentlich geschafft, Beruf, Freizeit und Sport zu verbinden?
Das ist purer Stress. Das Privatleben bleibt tatsächlich auf der Strecke. Der Job geht bis 19 Uhr, danach heißt es schnell umziehen und ab in die Halle. Das dreimal in der Woche plus das Wochenende. Es bleibt viel auf der Strecke, aber es macht einfach zu viel Spaß.
Sie sind seit knapp 14 Jahren beim TV Gladbeck. Was waren Ihre bedeutsamsten Erlebnisse?
Das ist schwierig zu beantworten. Als ich das erste Jahr hier gespielt habe, sind wir gleich in die Regionalliga aufgestiegen. Das war sicherlich für mich ein persönlicher Erfolg. Leider sind wir danach direkt wieder abgestiegen. Einprägsam war auch der zweite Aufstieg in die Zweite Liga, weil wir in Bremen dieses Aufstiegsturnier gespielt haben. Wir hatten zuvor eine super Saison in der Regionalliga gespielt. Diesen zweiten Aufstieg würde ich noch höher bewerten als den ersten in die Zweite Liga.
Haben Sie für diese Saison ein persönliches Ziel?
Eigentlich ist das schon erfüllt: Ich hatte nicht damit gerechnet, so viel zu spielen. Das hing auch damit zusammen, dass Vivian Theis recht häufig an den Wochenende beruflich eingebunden ist. Ich kann mich aber immer noch durchsetzen. Und das war mein Ziel, auf einem Level aufzuhören, wo man sagt, ich kann es einfach noch. Natürlich will ich auch nicht absteigen, wobei ich davon auch nicht ausgehe.
Eine letzte Frage: Was werden Sie nach ihrer aktiven Zeit am meisten vermissen?
Ich werde die Mädels sehr vermissen, aber deswegen möchte ich ja Mannschaftsverantwortliche bleiben und Ansprechpartner für alle zu sein. Ich mache das jetzt 26 Jahre, da wird man einiges vermissen. Aber das Leben geht weiter und es gibt sicherlich andere Möglichkeiten, seine Freizeit zu genießen. Ich bin einfach gespannt, was danach passiert.