Gladbeck. . Fußball-A-Ligist Adler Ellinghorst setzt im Abstiegskampf nicht mehr auf Trainer Miguel Pereira. Retten soll den Gladbecker Verein ein alter Bekannter, Peter „Pittjes“ Zültzke. Unter dessen Regie kehrten die Adler anno 2006 in die Kreisliga A zurück.

Adler Ellinghorst und Trainer Miguel Pereira gehen ab sofort getrennte Wege. Der Verein reagierte mit der Trennung auf die schwache Hinrunde in der Kreisliga A 1. Der Nachfolger für den ehemaligen Profi steht bereits fest, Peter „Pittjes“ Zültzke soll den Tabellenvorletzten vor dem drohenden Abstieg retten.

Aktiv dabei helfen soll zudem Frank Steinbock, der infolge seiner beruflichen Verpflichtungen zuletzt nur noch in der dritten Mannschaft aktiv war. Steinbock, der auch stellvertretender Vorsitzender ist, wird im neuen Jahr wieder zum Aufgebot der Ersten gehören.

In Peter Zültzke kehrt ein alter Bekannter an die Ellinghorster Straße zurück. Der Trainer, der im vergangenen Jahr noch die A-Junioren der Adler coachte, führte die erste Mannschaft in der Saison 2005/2006 zurück in die Kreisliga A. „Unter Zültzke“, erinnert sich Waschkewitz, „sind wir damals 54 Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage geblieben. Er war einer der erfolgreichsten Trainer, die wir jemals hatten.“ Der Klubchef weiter: „Wir brauchten jetzt jemanden, der den Verein, das Umfeld und die Spieler kennt. Pittjes ist außerdem ein Meister der Motivation, ich hoffe, er bringt uns wieder auf die richtige Bahn.“ Zültzke wird die Adler bis zum Ende der Meisterschaftsrunde trainieren.

Die Entscheidung, sich von Miguel Pereira zu trennen und es in der zweiten Serie mit einem neuen Übungsleiter zu versuchen, fiel den Ellinghorster Verantwortlichen überhaupt nicht leicht. Klubchef Jörg Waschkewitz und Frank Steinbock tauschten sich kürzlich in Waschkewitz’ Partykeller viereinhalb Stunden lang mit Pereira aus, der vor eineinhalb Jahren von Franco Busu den Posten des Übungsleiters übernommen hatte. „Nach dem Gespräch“, so der Vorsitzende, „hatten wir alle Tränen in den Augen.“

Die Mannschaft ist über den Trainerwechsel von Waschkewitz am Donnerstagabend informiert worden. „Sie steht jetzt in der Pflicht“, so der Adler-Chef, „von nun an gibt es keine Ausreden mehr.“ Er, so Waschkewitz weiter, hoffe, dass das Team den Abstiegskampf annehme. „Wir müssen uns so präsentieren wie gegen den BV Rentfort“, fordert er mit Blick auf das überraschende 2:1 im letzten Meisterschaftsspiel des Jahres.

Retten konnte dieser unerwartete Erfolg Pereira aber nicht mehr. Schließlich konnten die Ellinghorster in der Hinrunde gerade einmal neun Zähler sammeln. Damit überwintert der Verein punktgleich mit Schlusslicht Genclerbirligi Resse als Vorletzter. „Ein Teil der Mannschaft folgte Miguel nicht mehr“, so Waschkewitz, „Miguel erreichte sie nicht.“ Letztlich sei Pereira, den der Vereinsvorsitzende als „akribischen Arbeiter“ charakterisierte, vielleicht überqualifiziert gewesen für das Adler-Team, das Fußball als Hobby verstehe. Soll heißen: Die Vorstellungen, die der ehemaliger Profi hatte, unterschieden sich fundamental von den Vorstellungen der Ellinghorster Akteure.

Waschkewitz: „Wenn man alles abwägt, war der Trainerwechsel das Letzte, was wir machen konnten, um den Schalter in den Köpfen der Spieler umzulegen.“