Gladbeck. . Vor rund zweieinhalb Jahren bestritt sie ihr letztes Rennen. Jetzt kehrt Katharina Zenker (TV Gladbeck), die zum Aufgebot der U 18 und U 23 Nationalmannschaft gehörte, auf die Tartanbahn zurück.

Sie zählte zu den besten Nachwuchssprinterinnen der Republik. Katharina Zenker vom TV Gladbeck gewann 2008 über 100 m Bronze bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin, außerdem gehörte sie zum Aufgebot der U 18 und der U 23 Nationalmannschaft. Nach der Freiluftsaison 2010 verabschiedete sich die Schnellläuferin jedoch recht still und leise vom Leistungssport. Jetzt, knapp zweieinhalb Jahre später, kehrt sie auf die Tartanbahn zurück.

„Ich will noch einmal angreifen“, sagt Katharina Zenker. Am 6. Januar wird sie bei einem Sportfest der DJK SuS Brambauer in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle erstmals wieder an den Start gehen - im blauen Trikot des TV Gladbeck versteht sich. „Einmal TV, immer TV“, so die 23-Jährige lachend.

Seit mittlerweile sechs Monaten schuftet die Sozialpädagogik-Studentin für ihr Comeback. „Ich bin ganz zufrieden“, sagt Katharina Zenker, als die Sprache auf ihr aktuelles Leistungsvermögen kommt. Sie werde sich nicht unter Druck setzen, sagt sie mit Blick auf die bevorstehende Hallensaison. „Die 60 Meter waren noch nie mein Ding, ich laufe lieber die 100 Meter. Wichtig ist, wieder Spaß zu haben.“

In dem ersten Rennen nach ihrer Pause geht es um die Qualifikation für die Westfälischen Hallenmeisterschaften. Diese Norm sollte kein allzu großes Problem darstellen. 7,79 Sek. über 60 m stoppte kürzlich Trainer Heiner Preute für Zenker. „Katharina“, sagt Preute, „sollte im Winter in der Lage sein, an die Norm von 7,70 Sekunden für die Deutschen heranzulaufen, auch wenn sie noch nicht wieder auf dem Niveau ist, das sie einmal hatte.“

2009 war in sportlicher Hinsicht Katharina Zenkers bisher bestes Jahr. Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften belegte sie über 100 m den vierten Platz, die Gladbeckerin erhielt zudem eine Einladung zu einem U 23 Länderkampf in Berlin. Auch ihre nach wie vor gültigen Bestzeiten über 100 und 200 m (11,82 Sek.; 24,47 Sek.) stammen aus 2009.

Ein gutes Jahr später verschwand Katharina Zenker plötzlich in der Versenkung. „Ich war am Knie verletzt und ständig beim Arzt“, erinnert sich die Sprinterin an diese Zeit zurück, die schwer für sie war, weil die Mediziner sich auf ihre Verletzung keinen rechten Reim machen konnten. Zudem musste sie sich nach dem Abitur beruflich orientieren. Sie entschied sich zu einem Teilzeitstudium der Sozialpädagogik an der Universität von Nimwegen. Seitdem besucht Zenker die Hochschule in der Provinz Gelderland und arbeitet parallel dazu 20 Stunden in der Woche in einer Bottroper Behindertenwerkstatt.

„Inzwischen habe ich gemerkt, dass ich mit dem Studium gut klarkomme“, so Katharina Zenker. Der Sport habe ihr die ganze Zeit gefehlt: „Ich habe das ja gemacht, seit ich neun oder zehn war.“ Also suchte sie nach der jüngsten Auflage des Borsig-Meetings das Gespräch mit Heiner Preute. Seither trainiert Katharina Zenker wieder regelmäßig in dessen Gruppe mit, sechs bis sieben Einheiten in der Woche sind zu absolvieren. Ein anstrengendes Programm.

„Anfangs hat Heiner mich nicht geschont“, sagt die schnelle junge Frau und lacht. „Aber es hat Spaß gemacht, und die Gruppe ist toll.“