Gladbeck. . Er ist der Gladbecker Mr. Leichtathletik: Jürgen Schlebach, der 32 Jahre lang als Übungsleiter und 25 Jahre lang als Chef der Abteilung des TVG aktiv war, sagte nun servus. Er wolle mehr Zeit für Privates haben, so seine Begründung.
Der Mann hatte eine Mission. „Wenn wir für und um unsere Athleten in Zukunft kämpfen“, sagte er 1983 zur WAZ, „kann auch Gladbeck zu einer Hochburg der Leichtathletik werden.“ Jürgen Schlebach, von dem dieses Zitat stammt, kämpfte in den Jahren danach für und um seine Athleten und schaffte es mit vielen engagierten Mitstreitern tatsächlich, dass der TV Gladbeck in Leichtathletik-Kreisen eine feste Größe geworden ist. Nach 32 Jahren als Übungsleiter und 25 Jahren als Chef der Abteilung zieht sich Schlebach nun zurück, um mehr Zeit für Privates zu haben.
Erfolge
Vor allem im neuen Jahrtausend starteten die Aktiven des TV Gladbeck durch. Alleine 22 DM-Titel gewannen sie seither, die letzten gingen auf das Konto von Christina Haack, die in 2011 in der Halle wie in der Freiluftsaison über 200 m jeweils Gold holte. Andere Athleten, die in der Ära Schlebach Erfolge feierten, waren z. Bsp. Christopher Hallmann, Heike Wissing, Matthias Bos, Julia Dieckmann oder Annika Drazek. Ein weiterer Name muss in diesem Zusammenhang genannt werden: Trainer Heiner Preute, der 21 Jahre lang mit Jürgen Schlebach zusammenarbeitete. Schlebach und Preute sind die Architekten des Erfolgs des TVG.
Unorthodoxe Methoden
Als Jürgen Schlebach, der zunächst Mitglied im VfL war, zum TVG stieß, brauchte die Abteilung frischen Wind. Zusammen mit Adi Raible und Peter Zacharzewski sorgte der frühere Hürdenläufer für neue Impulse, etwa mit reichlich unorthodoxen Maßnahmen. In den Anfangszeiten der Ära Schlebach trainierten die Blauhemden auch schon mal in der Tiefgarage der Stadtbücherei! Außerdem fuhren (und fahren) sie immer wieder zum Training nach Wattenscheid, Rhede und Dortmund. Zudem holten sich Schlebach & Co. Rat bei Ehemaligen.
Trainingsbedingungen
Unter der Regie von Jürgen Schlebach kämpften die Leichtathleten des TVG stets um bessere Trainingsbedingungen, um konkurrenzfähig zu werden bzw. zu bleiben. In Eigenregie etwa bauten sie einen Lagerschuppen in einen Kraftraum um. Stark machten sie sich für den Bau einer Kunststoffbahn (1989) und für das Tribünendach (2009).
Sportfeste
Von 1989 bis 1997 organisierte Jürgen Schlebach zusammen mit seinem jüngeren Bruder Andreas regelmäßig ein Nationales Stadionfest, das zahlreiche Topathleten und stets um die 2500 Zuschauer ins Wittringer Stadion lockte. Bei der ersten Auflage war Siggi Wentz, seines Zeichens Zehnkampf-Vizeweltmeister, Stargast, später Asse wie Sabine Braun, Heike Henkel, Heike Drechsler und Frank Busemann. Eine Nummer kleiner ist das Borsig-Meeting, das der TVG bereits seit Jahren veranstaltet.