Gladbeck. . Martin Kyas verlässt den SV Vestia Disteln und streift die Torwarthandschuhe künftig wieder in Gladbeck über, und zwar beim SV Zweckel. Allerdings drohen dem 25-Jährigen sechs Monate Sperre.
Der SV Zweckel hat einen Zugang zu vermelden, und der ist in Gladbeck kein Unbekannter, wechselte er doch erst zu Beginn dieser Spielzeit nach Herten: Martin Kyas, ehemaliger Torwart des BV Rentfort, meldete sich jüngst mit sofortiger Wirkung beim Bezirksligisten SV Vestia Disteln ab und heuert beim Gladbecker Westfalenligisten aus Zweckel an.
„Ich, und auch der Günter (Appelt, Trainer des SVZ, d. Red.) wollten den Martin schon länger haben“, gesteht Werner Gloddeck, Geschäftsführer des SV Zweckel, „aber der Martin ist halt eng verwurzelt in Rentfort, deswegen habe ich lange nicht geglaubt, dass das mal klappt.“ Und jetzt, da es geklappt hat, freue sich Kyas laut Gloddeck „ein Loch in den Bauch, plötzlich bei einem Westfalenligisten zu spielen.“
Zu Saisonbeginn hatte der SVZ Daniel Pommer als Nummer zwei hinter Stammkeeper Dennis Grüger verpflichtet, nachdem klar war, dass Artur Driszga, dessen Weggang Gloddeck „sehr weh getan“ habe, aus beruflichen Gründen der Mannschaft nicht mehr weiterhelfen könne und in die A-Liga zu Preußen Gladbeck wechselte. Nun stehen wohl auch bei Pommer, der aus Sprockhövel kam, sich dann in der Vorbereitung verletzte und Grüger seinen Posten nicht annähernd streitig machen konnte, die Zeichen schon wieder auf Abschied. Dass nun David Kulina Grügers Stellvertreter wurde, war eher dem Zufall geschuldet. Den vereinslosen Keeper mit Landesliga-Erfahrung zog das private Glück nach Zweckel, und ehe er sich versah, wurde aus „ein bisschen fit halten“ ein Platz auf der Reservebank des SVZ.
Dennoch sah sich Gloddeck bei der Suche nach einem potenziellen Grüger-Nachfolger zum Handeln gezwungen: „Ich habe gesehen, dass Martin in Disteln so gut wie gar nicht zum Einsatz kam. Also haben wir angeklingelt.“ Den Vorwurf des Distelner Trainers Thomas Joachim, der seit vorgestern 25-Jährige Kyas sei „abgeworben“ worden und, wie die „Stimberg Zeitung“ berichtet, „charakterlos“, will Gloddeck in dieser Form nicht im Raum stehen lassen: „Martin ist ein ordentlicher Junge, der noch einiges vor hat im Fußball.“
Sechs Monate Sperre zu erwarten
Bis Kyas allerdings sein erstes Pflichtspiel für den SVZ absolvieren wird, wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen: Ihm droht nach der Abmeldung von Disteln eine sechsmonatige Sperre. Ein Lichtblick für den Neu-Zweckeler: In Freundschaftsspielen darf er eingesetzt werden, dazu zählen auch die Hallenstadtmeisterschaften und - ganz wichtig - alle Pokalspiele auf Kreis- und Verbandsebene. So könnte Kyas bereits beim Westfalenpokal-Knaller gegen den Regionalligisten Sportfreunde Lotte am 31. Oktober auf der Bank Platz nehmen.