Gladbeck. . Christian Kulik von Adler Ellinghorst spricht im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Steffen Bender über das Geheimnis seiner beachtlichen Torquote, seine bisherigen Trainer und darüber, wie es um die Jugendarbeit in Ellinghorst bestellt ist.
Nein, Laufen ist nicht sein Ding. Daraus macht Christian Kulik wahrlich kein Geheimnis. Hat er auch nie gemacht. Dennoch überzeugt der Adler-Stürmer in jeder Saison mit einer beachtlichen Torquote. Im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Steffen Bender spricht Kulik über sein Spiel, Trainertypen und die Zukunft von Adler Ellinghorst.
Herr Kulik, in der Kreisliga A gibt es bequemere Gegenspieler als Sie. Wie würden Sie sich selbst als Spielertyp beschreiben?
Christian Kulik: Ich konzentriere mich nicht so aufs Laufen, sondern auf die eigentliche Sache: das Toreschießen. Wie ich mich beschreiben würde, ist eine gute Frage. Am besten so: als nicht laufintensiven Strafraumspieler mit Stärken in der Luft.
Sie arbeiteten mit vielen Trainern zusammen. Welcher prägte Sie am meisten?
Jeder Trainer hat seine Qualitäten, aber auch Eigenarten. Menschlich war Franco Busu einfach ein toller Typ, zudem ich ein freundschaftliches Verhältnis hatte. Miguel Pereira hingegen erweitert vor allem den taktischen und fußballerischen Horizont unserer Mannschaft.
Sie haben schon angesprochen, dass seit einer Spielzeit Miguel Pereira für die Mannschaft verantwortlich ist. Was ist das Besondere an der Zusammenarbeit mit einem Ex-Profi?
Er setzt andere Schwerpunkte als die Trainer vorher und hat genaue Vorstellungen davon, wie wir spielen sollen. Das Training ist häufig anspruchsvoller, aber auch nicht immer so intensiv. Durch weniger Aufwand lernen wir einen größeren Effekt zu erzielen. Das kannte ich in dieser Form bisher nicht. Miguels Training regt vor allem die eingerosteten Gehirnzellen an (lacht).
Derzeit belegen Sie mit der Mannschaft Rang neun. Im letzten Jahr stand am Ende Platz elf zu Buche. Tritt Ellinghorst auf der Stelle?
Wir haben einen sehr dünnen Kader und haben damit das gleiche Problem wie viele andere Vereine. Durch viele Faktoren fehlen auch gut ausgebildete Jugendliche. Die Jugendarbeit läuft im Moment aber wieder richtig gut und ist auf dem Vormarsch. Was uns aber fehlt, ist der Kunstrasenplatz. Unsere Anlage ist eine Zumutung. Hier muss sich dringend etwas ändern.
Wohin fliegt der Adler in den nächsten Jahren?
Möglich ist viel, allerdings kommt es darauf an, was realistisch ist. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Langfristig können wir zu einer Spitzenmannschaft in der Kreisliga A werden. Da sind uns andere Vereine in Gladbeck aber mindestens drei Schritte voraus. Um ähnlich erfolgreich zu spielen wie Rentfort oder Zweckel brauchen wir noch ein paar Jahre.
Was ist das Besondere an Ellinghorst? Seit 2005 tragen Sie das rote Hemd nun schon.
Das freundschaftliche Verhältnis in der Mannschaft ist einfach überragend. Wir sind mit vielen Spielern 2005 hierhin gekommen und ein Großteil davon ist heute noch aktiv dabei: André Nowak, Frank Steinbock, Manuel „Opa“ Schulz, Dennis Goronczy und Aaron Jenko sind fester Bestandteil der Mannschaft. Uns verbindet mehr als nur der Fußball.