Matthias Pietrzak hat zweifelsohne das Zeug für die Bezirksliga.Der Job zwingt den 27-Jährigen allerdings, etwas kürzer zu tretenMatthias Pietrzak hat zweifelsohne das Zeug für die Bezirksliga. Der Job zwingt den 27-Jährigen allerdings, etwas kürzer zu treten.

Matthias Pietrzak (27) verfügt zwar über eine ganze Menge Bezirksligaerfahrung, doch im Moment trägt nur das Trikot der Rentforter Zweitvertretung in der Kreisliga. Im Interview spricht der Stürmer über seine bisherige Karriere, seine Torjägerqualitäten und Trainer, die er hat schon kommen und gehen sehen.

WAZ: Herr Pietrzak, Sie wechselten häufiger zwischen Preußen Gladbeck und dem BV Rentfort. Wie kam es dazu?

Matthias Pietrzak: Von der C-Jugend bis zu den Senioren habe ich bei Preußen Gladbeck gespielt. Durch meinen Wechsel nach Rentfort wurde mir eine Ausbildung als Industriekaufmann ermöglicht. Nach vier Jahren mit Frank Frye brauchten wir dann aber mal eine Auszeit voneinander. Die schlechte Trainingsbeteiligung bei Preußen Gladbeck war jedoch eine Zumutung, so dass ich seit zwei Jahren wieder für den BV Rentfort spiele und mich sehr wohl fühle.

Sie haben schon viele Spieler in der Bezirksliga gemacht, tragen derzeit aber das Trikot der Rentforter Reserve. Eine Dauerlösung?

Ja, so soll es erst einmal bleiben. Da ich neben meinem Beruf auch noch studiere, fehlt einfach die Zeit, drei Mal in der Woche zu trainieren. Derzeit bin ich in den letzten Zügen meines BWL-Studiums und sehe zu, dass ich es mindestens einmal die Woche zum Training schaffe.

Was ist mit der Mannschaft noch möglich in dieser Saison?

Unser Ziel war ein einstelliger Tabellenplatz. Platz sechs bis acht ist auf jeden Fall drin. Im Moment ist es schwer, die Spieler zu motivieren, da es um nichts mehr geht. Weder nach oben noch nach unten. Die ersten drei Teams ausgenommen: In der Liga kann in dieser Saison eigentlich jede Mannschaft jeden schlagen. Mal abwarten, was es am Ende dann wird.

Sie gelten als Stürmer der alten Schule, als ein echter Strafraumstürmer. Wie würden Sie selbst Ihre Qualitäten beschreiben?

Zugegeben, viel Bewegung ist nicht mein Ding. In den letzten Jahren haben wir eigentlich immer nur mit einer Spitze gespielt. Meine Stärken liegen eher darin, den Ball zu halten und im Kopfballspiel. Ich bin zwar kein Weitschusskünstler, aber in den letzten Jahren hat es immer ganz gut geklappt mit dem Toreschießen.

Wenn man so viele Tore schießt, ist es dann noch etwas Besonderes?

Auf jeden Fall. Bei knappen Resultaten freut man sich immer wieder besonders darüber. Ein 5:0, 6:0 oder 7:0 brauche ich nicht zu schießen. Die spielentscheidenden Tore sind die schönsten Tore. Und umso erfreulicher ist es, wenn man beteiligt war.

In über 20 Fußballjahren haben Sie schon einige Trainer kommen und gehen sehen. Wer prägt Sie am meisten?

Im Jugendbereich ist auf jeden Fall Stephan Est bei Preußen Gladbeck zu nennen. Unter ihm spielten wir schon in der C-Jugend mit einer Viererkette. Im Seniorenbereich war es Frank Frye. Das ist ganz klar: Was er in Rentfort aufgebaut hat mit den Spielern, die ihm damals zur Verfügung standen ist schon großartig. Er stand vor einem Scherbenhaufen, ein anderer Trainer hätte das wohl nie geschafft.

Sie haben schon angesprochen, dass Sie derzeit beruflich und im Studium extrem eingebunden sind. Sie sind 27 Jahre alt. Wie lange sieht man Sie denn noch auf dem Platz? Oder basteln Sie schon an einer Trainerkarriere?

Die Trainergeschichte ist nichts für mich. Komplett aufzuhören, kommt für mich im Moment nicht in Frage. Ich konnte schon die letzten drei Monate nicht spielen, da hat mir echt etwas gefehlt.