Gladbeck. . Anno 2004, beim Aufstieg des VfL Gladbeck in die damalige Regionalliga, war Thorben Mollenhauer als Fan dabei. Nun will er als Spieler den Sprung in die Dritte Liga schaffen. Entsprechend motiviert geht der Rückraumlinke am Samstag, 21. April, ins Spitzenspiel gegen den TuS Spenge.
Als Thorben Mollenhauer vor der Oberliga-Saison 2011/2012 gefragt wurde, welche Überschrift er am Ende der Punkterunde am liebsten lesen möchte, brauchte er überhaupt nicht lange zu überlegen. „VfL steigt in die Dritte Liga auf“, so der Rückraumlinke der Rot-Weißen. Am Samstagabend könnte der Wunsch des 22-Jährigen in Erfüllung gehen.
Dazu müsste der Spitzenreiter aus Gladbeck sein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TuS Spenge gewinnen und der Drittplatzierte HSE Hamm bei der HSG Augustdorf/Hövelhof zumindest einen Punkt abgeben. „Wir“, verspricht Mollenhauer vor dem Liga-Hit in der Riesener Halle, „werden alles dafür tun, um unseren Part zu erfüllen. Aber das wird gegen Spenge schwer genug.“
Thorben Mollenhauer kann sich noch gut an den ersten Aufstieg „seines“ VfL Gladbeck in die Dritte Liga, die damals Regionalliga hieß, erinnern. 14 Jahre jung war er anno 2004. Mit Vater Ulrich Mollenhauer hatte er im Fanbus die Fahrt nach Herdecke angetreten, wo in der Bleichsteinhalle das allerletzte Saisonspiel der Rot-Weißen stattfand. „Unheimlich viele Gladbecker haben die Mannschaft da unterstützt, es war eigentlich ein Heimspiel“, so der Germanistik- und Sportstudent. Der Ausgang dieser Geschichte ist bekannt, der VfL, der damals bei der TSG Herdecke gewinnen musste, setzte sich mit 33:27 durch und verwies damit den Topfavoriten TuS Ferndorf in der Endabrechnung auf den zweiten Rang.
Am morgigen Samstag genießen die Gladbecker in der Begegnung mit dem TuS Spenge Heimrecht. Und es ist mit einer sehr gut besuchten Riesener Halle zu rechnen. Beflügelt das den VfL oder ist das eher eine Belastung? „Für uns“, ist Thorben Mollenhauer überzeugt, „gibt es nichts Besseres. Ich hoffe, es wird mindestens so voll wie im Januar gegen Schalksmühle.“
Nach zwei zweiten Plätzen in den vergangenen beiden Spielzeiten stehen die Gladbecker nun vor dem Aufstieg. Und das, obwohl die Rot-Weißen mit 4:6-Punkten aus den ersten fünf Spielen sehr bescheiden aus den Startlöchern gekommen sind. „Wir haben uns“, sagt Mollenhauer, „nach der hohen Niederlage in Jöllenbeck ausgesprochen, jeder wusste danach, wo sein Platz ist. Außerdem haben wir uns nicht verrückt machen lassen.“ Team und Trainer Holger Krimphove hätten sich Zwischenziele gesetzt und sich beispielsweise nach Jöllenbeck vorgenommen, aus den folgenden fünf Spielen neun Punkte zu holen. Es wurden nicht neun, sondern sogar zehn Zähler . . . und so ging das weiter.
„Wir sind souveräner geworden“, so der Rückraumlinke, der übrigens immer nur für den VfL Gladbeck gespielt hat, weiter. Ein Urteil, das auf die Mannschaft der Rot-Weißen zutrifft, aber auch auf Thorben Mollenhauer selbst, dessen Spielweise insgesamt reifer geworden ist. „Molli“, wie er von seinen Teamkollegen gerufen wird, hat sich in der Defensive deutlich verbessert. Und im Angriff nimmt sich der Haupttorschütze des VfL längst nicht mehr so viele halbgare Schüsse wie noch vor zwei, drei Jahren.
In der Partie gegen Spenge wartet nun eine weitere Bewährungsprobe auf die Gladbecker und Thorben Mollenhauer. Und vielleicht titelt die WAZ ja am Montagmorgen bereits im - siehe oben - Mollenhauerschen Sinne.