Gladbeck. . Der Gladbecker Porsche Pilot Philipp Wlazik startet beim 24-Stunden-Rennen von Dubai. Als Mitglied des polnischen Förch-Racing-Teams peilt er beim Motorsport-Marathon am Persischen Golf einen Platz unter den ersten Fünf an.

Eigentlich wäre Philipp Wlazik per Direktflug von Düsseldorf aus in Richtung Vereinigte Arabische Emirate gestartet. Am Freitag, 13. Januar, startet der 25-jährige Gladbecker Porsche-Pilot zum dritten Mal in seiner Karriere bei den 24 Stunden von Dubai.

Dann aber stießen Wlazik junior und Vater Karl, der seinen Sohn einmal mehr auf dessen Reise begleitet, auf ein Angebot, das sie, so Philipp Wlazik, „ungern ablehnen wollten“. Statt ohne Zwischenlandung von der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt in die arabische Wüste abzuheben, legten Vater und Sohn einen Stopp in München ein. In der bayrischen Landeshauptstadt nämlich wartete ein Airbus A 380 auf die Wlaziks, das aktuell größte Passagierflugzeug der Welt. „Diesen Luxus wollten wir uns einmal gönnen“, sagt Philipp Wlazik, der im gleichen Atemzug versichert, dass dies der einzige Luxus sei, den er sich in dieser Woche leisten wird.

Denn bereits am Donnerstag wird es ernst für den Studenten des Internationalen Managements. Dann beginnt das Training für den Motorsport-Marathon in der Wüste Dubais. Wie im Vorjahr wird er für das polnische Förch-Racing-Team starten, hinter dem Steuer nehmen außer dem Gladbecker noch der Pole Robert Lukas und der Slowake Stefan Rosina Platz. „Eine gute Besetzung“, befindet Wlazik. „Robert war wie ich schon im Carrera Cup aktiv, Stefan blickt auf einige Erfahrung im Porsche Super Cup zurück.“

Die richtige personelle Mischung also, um den achten Platz aus dem Vorjahr zu übertreffen? „Ich denke schon“, sagt Wlazik, „wir sind drei Fahrer auf einem Niveau. Das Ziel ist eine Platzierung unter den ersten Fünf. Das ist realistisch, denn das Förch-Team ist zum sechsten Mal in Dubai am Start und hatte nie einen Ausfall zu vermelden.“ Besonders für Wlazik eine frohe Botschaft, weil er in der VLN-Langstreckenserie am Nürburgring in der abgelaufenen Serie alles andere als vom Ausfallpech verschont blieb. Im Notfall könne Förch sogar während des Rennens auf einen Ersatzboliden umsteigen. Der übrigens wird ein Porsche Carrera Cup-Auto sein, mit 450 PS etwa 30 „Pferdchen“ weniger leistungsstark als Wlaziks GT3 R, den er im Oktober letztmals durch die Eifel pilotierte.

Ein Nachteil? „Nicht unbedingt. Unsere Taktik wird sein, den 120 Liter fassenden Tank des Wagens voll zu nutzen. Das bedeutet, dass Robert, Stefan und ich fast die maximal zulässige Zeit von zwei Stunden pro Fahrer ausschöpfen werden.“ Auch die Tatsache, dass Förch mit drei Piloten statt wie bei der letztjährigen Auflage mit deren fünf starten wird, bewertet Wlazik positiv: „Der Kurs in Dubai ist kein leichter. Sandböen machen die Strecke rutschig. Zudem geht es mit 60 Fahrern auf dem Grand-Prix-Kurs recht eng zu, fünf bis sechs Überholmanöver pro Runde sind der Normalfall.“ Da sei es gut, möglichst lange am Steuer zu sitzen, um Rhythmus und Ideallinie zu finden. „Man will nicht zu oft auf den Streckenrand ausweichen“, erklärt Wlazik mit Blick auf den Reifenverschleiß.

Die längere Rennpause von gut drei Monaten sei übrigens kein Problem, versichert Wlazik: „Nach wenigen Trainingsrunden ist man wieder voll dabei. Das verlernt man nicht so schnell.“ Seine Fitness habe auch nicht gelitten, schließlich wusste er: „Es wird anstrengender als sonst.“