Gladbeck. . Der Widerstand gegen die vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) geplante Kreisstrukturreform wächst.Manfred Wichmann,Vorsitzendender des Fußballkreises Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen informiert im WAZ-Interview über den aktuellen Stand in dieser Angelegenheit.
Der Widerstand gegen die vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) geplante Kreisstrukturreform wächst. Auch im Fußballkreis Gelsenkirchen, und dort insbesondere bei den Gladbecker und Kirchhellener Klubs, die nach den Vorstellungen des FLVW entsprechend ihrer kommunalen Zugehörigkeit zu anderen Fußballkreisen wechseln sollen. Die WAZ erkundigte sich bei Manfred Wichmann, dem Vorsitzenden des Fußballkreises Gelsenkirchen, über den aktuellen Stand in dieser Angelegenheit.
Nicht nur im Sauerland, sondern auch im Ruhrgebiet, insbesondere in Gelsenkirchen, sind Kreise und Vereine nicht begeistert von den Reformplänen des FLVW. Gibt es eine neue Entwicklung in dieser Sache?
Wichmann: Ja, die gibt es. Die Ständige Konferenz des FLVW hat am Samstag vor Weihnachten entschieden, die Kreisstrukturreform zu vertagen. Sie soll erst zur Saison 2016/17 und nicht bereits zur Saison 2013/14 greifen.
Wie werden sich die Gladbecker Vereine verhalten?
Es ist kein Geheimnis, dass sie nicht in den Fußballkreis Recklinghausen wechseln wollen, sondern bei uns bleiben wollen. Für Januar ist ein Gespräch mit dem FLVW-Präsidenten Hermann Korfmacher vorgesehen, an dem auch Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland teilnehmen wird.
Welche Auswirkungen hätte ein Ausscheiden der Gladbecker und Kirchhellener Vereine für Gelsenkirchen?
Unser Fußballkreis würde kleiner werden. Man darf nicht außer Acht lassen, dass auch die Gladbecker Leichtathletik-Vereine wegfallen würden. Wir hätten dann in Gelsenkirchen nur noch 41 Fußballvereine.
Was wiederum anderswo Begehrlichkeiten wecken könnte.
Richtig. Aus Recklinghausen wurden bereits Stimmen laut, dass man am liebsten nicht nur die Gladbecker, sondern auch die Gelsenkirchener Vereine gerne aufnehmen würde.
Was halten Sie von einem solchen Super-Fußballkreis Recklinghausen/Gelsenkirchen?
Das wünschen wir uns nicht. Die Strukturreform soll Verbesserungen bringen, aber ein solcher Super-Kreis würde nur Nachteile zur Folge haben. Man denke nur an die weiten Wege, die die Mannschaften dann zu bewältigen hätten.
Was schlagen Sie stattdessen vor?
Es soll im Fußballkreis Gelsenkirchen alles so bleiben, wie es jetzt ist. Das ist der allgemeine Wunsch unserer Vereine. Es wird für uns nichts Besseres geben als das, was wir derzeit haben. Wir könnten uns nur verschlechtern. Alle Vorteile, die die Kreisstrukturreform bringen soll, treffen auf Gelsenkirchen nicht zu. Wir haben sie bereits. Die Zusammenarbeit mit den Stadtsportbünden und den politischen Gremien funktioniert auch so.
Welche Chancen sehen Sie, dass für die Vereine im Fußballkreis Gelsenkirchen tatsächlich alles so bleibt, wie es derzeit ist?
Unsere Chancen sind nicht schlecht. Entschieden ist noch gar nichts.