Gladbeck. . Malte Demond, Spieler der Verbandsliga-Mannschaft des Gladbecker Federball-Clubs, leistet in „seinem“ GFC ein Freiwilliges Soziales Jahr. Der 20-Jährige denkt darüber nach, Sportlehrer zu werden.

„Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.“ Malte Demond nickt entschlossen, und fügt hinzu: „Diese Aufgabe kann Klarheit darüber schaffen, welchen Weg man zukünftig einschlägt.“

Der Gladbecker leistet nach bestandenem Abitur an der Waldorfschule ein Freiwilliges Soziales Jahr, im September trat er seinen Dienst an. Für ihn könnte es der Einstieg in eine Laufbahn als Sportlehrer sein. Das Besondere: Gänzlich neu ist ihm seine momentane Aufgabe nicht, den Ort seines Wirkens kennt der hoch aufgeschossene Demond nur zu gut. Sein soziales Jahr nämlich ist für den 20-Jährigen gleichzeitig das 14. Jahr seiner Mitgliedschaft beim Gladbecker Federball-Club.

Aus der ersten Mannschaft des GFC, die in der Verbandsliga startet und das Kunststück vollbrachte, in den zurückliegenden drei Jahren ebenso viele Aufstiege zu feiern, ist Demond nicht mehr wegzudenken. Und nun also Freiwilligendienst im Badmintonverein?

Christian Burmester, erster Vorsitzender des GFC und selbst für die Reserve aktiv, erläutert den Hintergrund: „Vor einigen Jahren wurde unser damaliger Vorsitzender Volker Blömker auf eine Kampagne des Landessportbundes aufmerksam, die interessierten Vereinen die Möglichkeit einräumt, ein Freiwilliges Soziales Jahr anzubieten.“ Natürlich müsse die Arbeit im Verein zweckgebunden sein: „Der Fokus liegt ganz klar auf der Förderung Jugendlicher durch junge Erwachsene.“

Badmintonführerschein

Mindestens 39 Stunden in der Woche ist Demond nun für „seinen“ GFC im Einsatz. Zusätzlich zum eigenen Training, versteht sich. „Ich hatte nach der Schule die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen, oder aber mich noch weiter in den Verein einzubringen“, erklärt Demond. Die Entscheidung pro GFC sei ihm dabei nicht schwergefallen.

Aktuell ist Demond als Trainer im Nachwuchsbereich aktiv, ab 2012 wird er zudem Grundschülern die Prüfung für den „Badmintonführerschein“ abnehmen. In dieser Form eine Neuheit in Gladbeck. „Beim Landessportbund muss ich regelmäßig an mehrtägigen Seminaren für angehende Übungs- und Jugendleiter teilnehmen, da steht auch Pädagogik auf dem Lehrplan“, berichtet Demond. Die Arbeit mit Kindern bereite ihm, der selbst mit drei Geschwistern aufwuchs, großen Spaß. Dass er es bei seiner Arbeit als Trainer mit Kindern zu tun hat, die mitunter aus prekären sozialen Verhältnissen stammen, sei eine Herausforderung: „Ich mache mir schon häufiger Gedanken darüber, wie ich den einen oder anderen erreichen kann. Umso so schöner ist es, wenn man merkt, dass das Eis bricht.“

Nicht nur Demonds Schützlinge profitieren dabei von der Arbeit ihres jungen Mentors. Auch Demond selbst beobachte an sich einen Reifeprozess. „Man lernt einfache Dinge, wie zum Beispiel vor einer größeren Gruppe zu sprechen.“ Oder Grundlegendes wie Rücksichtnahme und Bescheidenheit. Man nimmt Malte Demond seine Bescheidenheit zweifelsohne ab: Im letzten Jahr qualifizierte er sich für die Deutschen Meisterschaften und verzichtete freiwillig auf seinen Start. Warum das? „Eine Auftaktniederlage hätte direkt das Aus bedeutet. Und die DM fand in Regensburg statt. Für ein Spiel also nach Bayern und zurück? Wer soll das denn bezahlen?“