Eigentlich wollte Handballtrainer Frank Hermann des Berufs und der Familie wegen ein wenig kürzer treten. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
In diesem Fall bedeutet das: Hermann wird künftig nicht nur den TV Gladbeck in der Kreisliga trainieren, sondern auch den HSC Eintracht Recklinghausen in der Verbandsliga.
„Das kam alles sehr überraschend“, sagt Hermann. In der vergangenen Woche erhielt der Trainer des TVG einen Anruf seines ehemaligen Vereins aus der Kreisstadt. Der HSC Eintracht befand sich noch immer auf der Suche nach einem Nachfolger für Detlef Hahnenkamp. Frank Hermann sagte dem Clubs aus dem Recklinghäuser Süden schließlich zu. „So hoch zu arbeiten, ist sehr reizvoll“, betont der Gladbecker. In den Gesprächen hat er aber eines klar gemacht: „Ich kann und will beim TV nicht in den Sack hauen.“
Hermann hat inzwischen die Mannschaft des TVG davon in Kenntnis gesetzt: „Ich habe meine Spieler gefragt, ob sie damit vielleicht Probleme haben.“ Die Antwort sei eindeutig ausgefallen. Die Entscheidung pro Recklinghausen werde auf sein Engagement bei den Blauhemden keinen Einfluss haben, verspricht Hermann. Er wird künftig dienstags und donnerstags die Gladbecker trainieren und ansonsten den HSC Eintracht.
Für den Coach ist es eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. Vor zehn Jahren war er nämlich bereits einmal bei den Südern aktiv. Aus dieser Phase kennt er noch den einen oder anderen Akteur, außerdem hat er das Team in der vergangenen Saison ein paar Mal gesehen.
In der Auge-Halle soll Hermann auf einem handballerisch höheren Niveau ähnliches bewirken wie zuletzt in Gladbeck. Die Eintracht soll verjüngt werden - eine reizvolle Aufgabe, weil sich die A-Jugend des Clubs kürzlich für die Bundesliga qualifizieren konnte. In der neuen Saison sollen Verbandsliga-Männer und der älteste Nachwuchs zusammen trainieren. „Der Aufstieg ist aber nicht unser Ziel“, sagt Hermann.
Mit dem TV Gladbeck möchte sich Frank Hermann in der Kreisliga etablieren. Mannschaft und Trainer wollen keine Zittersaison mehr erleben wie zuletzt, als man auf Schützenhilfe angewiesen war, um die Klasse zu halten.