Im Alter von sechs Jahren trug er bereits das Trikot des BV Rentfort. In der nächsten Saison, 28 Jahre später, wird Marc Schäfer die Bezirksliga-Mannschaft des BVR trainieren.
„Unser Ziel wird es sein, die Klasse zu halten und uns zu etablieren“, sagt der 34-Jährige, der zurzeit noch für die A-Junioren des Klubs verantwortlich zeichnet.
Als an der Hegestraße in Rentfort bekannt wurde, dass Aufstiegstrainer Frank Frye nach fünf erfolgreichen Jahren am Ende der noch laufenden Saison zum TuS Gahlen wechseln wird, fand Schäfer sofort Fürsprecher.
Empfehlung von
Trainer Frank Frye
Große Teile der Mannschaften wünschten sich den einstigen Mitspieler als Trainer. Und Frank Frye empfahl ihn den Verantwortlichen ausdrücklich als Nachfolger. „Marc“, so der scheidende Coach, „war als Spieler mein verlängerter Arm und er war und ist in der Mannschaft sehr akzeptiert. Ich bin mir sicher, das das für alle Beteiligten die beste Lösung ist.“ Dass es Autoritätsprobleme geben könnte, glaubt Frye nicht. „Schon früher haben die Jungs ohne zu Murren das getan, was Marc gesagt hat“, so der BVR-Trainer.
Marc Schäfer weiß natürlich, dass dies in den Diskussionen, die seiner Verpflichtung vorausgingen, ein Thema gewesen ist. Befürchtungen, sich nicht durchsetzen zu können, hat er allerdings überhaupt nicht. „Die Jungs sind alle in Ordnung“, stellt er zum einen der aktuellen Rentforter Mannschaft ein gutes Zeugnis aus. Und zum anderen betont er, dass er „auch mal lauter werden könne“. Friede, Freude, Eierkuchen um ihrer selbst willen wird es an der Hegestraße mit dem Trainer Marc Schäfer also nicht geben.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass Schäfer die Mannschaft und den Klub wie seine Westentasche kennt. Er braucht die Spieler nicht erst kennen zu lernen und deren Schwächen und Stärken herauszufinden. Und er weiß auch um die Philosophie des Vereins, die vor allem auf den eigenen Nachwuchs setzt. „Ich kenne das Umfeld und das Umfeld kennt mich“, sagt Schäfer. Und: „Wir werden auch in der nächsten Saison vermutlich den kleinsten Etat der Liga zur Verfügung haben.“ Was die Akteure des BVR antreibt, weiß niemand besser als er selbst: „Bei uns basiert alles auf Jugendarbeit und Kollegialität.“
Schäfer einen Ur-Rentforter zu nennen, ist nicht übertrieben. Beim BVR lernte er das Fußballspielen, ehe er im C-Juniorenalter zum FC Schalke 04 wechselte. Nach der Zeit bei den Königsblauen war er für den VfB Kirchhellen aktiv - damals war der Klub noch nicht Ligarivale des BV Rentfort, sondern spielte in der Verbandsliga um Punkte. Irgendwann kehrte Schäfer zu seinen Wurzeln nach Rentfort zurück: „Das ist auch schon wieder mehr als zehn Jahre her.“