„Wir in Gladbeck müssen nichts Externes einkaufen!“ Dieses beherzte Statement von Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) bezog sich eigentlich auf die musikalische Einleitung der „Feierstunde des Gladbecker Sports“ durch Lukas Bücking und Rainer Migenda.
Sie hätte aber genauso gut als Spitze auf die Transferpolitik eines benachbarten Fußball-Bundesligisten gemeint sein können.
„Schalke macht ja im Moment nicht so wirklich Spaß. Einzige Ausnahme: der Gladbecker Julian Draxler“, sagte Roland in seiner Ansprache. Stolz schwang mit in dieser Aussage und die Veranstaltung sollte beweisen, dass dies nicht nur mit Blick auf den Jungprofi Draxler aus Rentfort berechtigt war. Roland: „Einige Beispiele: Annika Drazek, die weltweit drittbeste Sprinterin in ihrer Altersklasse ist. Oder Jessica Steiger, Erfolgsgarant bei den Gladbecker Schwimmerinnen. Alles eigene Leistungen, kein Plagiat.“
Ex-Nationalspielerin
Aber nicht nur die sportlichen Leistungen sollten an diesem Abend gewürdigt werden. „Der Dank gilt allen“, so der Bürgermeister, „die das Ganze hier am Laufen halten!“ So wurden acht bronzene, vier silberne und eine goldene Sportplakette für sportliche Leistungen, sowie sechs bronzene, fünf silberne und eine goldene Sportplakette für besondere Verdienste vergeben (siehe Infokasten).
Nachdem der Stadtsportverbands-Vorsitzende Hartmut Knappmann betont hatte, dass der Sport ein besonders wichtiges Politikfeld sei und bei der mentalen und sozialen Förderung von Kindern eine große Rolle spiele, sicherte Roland zu: „Wir werden dafür sorgen, dass wir die städtische Sportinfrastruktur beibehalten und auch erweitern können!“ Mit dazu zählt, dass die lokalen Sportstätten weiterhin kostenlos genutzt werden können und der Sport-Etat „trotz knapper Kassen“ nur um 100000 Euro auf 4,36 Mio. Euro gesenkt wird.
„Die Stadt tut eine Menge für den Sport“, betonte Knappmann. Ob die LED-beleuchtete Marathonbahn, das erneuerte Hallenbad, das Tribünendach im Gladbecker Stadion oder der Kunstrasen an der Hegestraße. Es gab genug Gründe, um sich selbst zu feiern.
Dazu brauchte es zwar eigentlich keiner externen Unterstützung - wie Ulrich Roland eingangs erklärte - dennoch wollte man auch nicht ganz auf sie verzichten. Sängerin Menna Mulugeta gab eine Kostprobe ihres Könnens und Sandra Minnert einen sportlich-festlichen Ausblick auf Frauenfußball-WM in Deutschland. Auf die Frage des REL-Moderators Andre Fritz, der durch den Abend führte, wie man es schaffe, im Sport bis zu den ganz großen Erfolgen durchzuhalten, antwortete die frühere Fußball-Nationalspielerin: „Meine Eltern haben mir geholfen und es gehört ein bisschen Glück mit dazu!“
Aber das brauchte sie den Größen des Gladbecker Sports nicht zu sagen: Die - wenn auch etwas kleineren Erfolge - wurden hier schließlich auch mit jeder Menge Talent und ein wenig Glück erzielt.