Gladbeck.

Er wechselte vom Fußball-A-Ligisten Adler Ellinghorst zum BV Rentfort II in die Kreisliga B. Doch über Nacht kam er in der Bezirksliga-Mannschaft des BVR zum Zuge. Alexander Budich spricht im WAZ-Interview mit Steffen Bender über die Bezirksliga, seine Karriere und seine Beziehungen zu Adler Ellinghorst.

Vor der Saison sind Sie nach neun Jahren Adler Ellinghorst zum BV Rentfort in die zweite Mannschaft gewechselt. Warum?

In Ellinghorst hatte ich keinen Stammplatz und irgendwann hat dann Holger Zilcher (Trainer BV Rentfort II, Anm. d. Red.) angerufen. Da habe ich mir natürlich Gedanken gemacht und mir die ganze Sache auch mal angeguckt. Und Rentfort hat sich natürlich auch angeboten für mich. Mir war klar, dass ich Ellinghorst verlasse. Ich konnte mich ja in drei Jahren nicht durchsetzen.

Wie kam es dann dazu, dass Sie auf einmal in der ersten Mannschaft von Rentfort gelandet sind?

Ich habe irgendwann einen Anruf von meinem Trainer bekommen. Er sagte, dass ich heute nicht bei ihm spiele, sondern in der ersten Mannschaft. Damals ging es gegen Marl-Hüls, ich sollte aushelfen und habe auch von Anfang an gespielt. Naja, das Spiel haben wir 0:7 verloren.

Danach durfte ich jedoch weiter in der Ersten trainieren und am Wochenende habe ich wieder gespielt. Gegen Disteln, den damaligen Tabellenführer, haben wir 4:1 gewonnen. Danach hatte ich mich festgespielt und bis jetzt bin ich in der ersten Mannschaft geblieben.

Ist Ihnen der Wechsel zum BVR schwer gefallen?

Ich habe mein halbes Leben für Adler gespielt und deswegen fiel es mir nicht leicht, darüber nachzudenken. Aber im Nachhinein habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Ich wollte spielen, egal wo. Eigentlich wollte ich erst nach Bottrop. Aber da Kevin Czichi und Daniel Gunkel auch von Ellinghorst nach Rentfort wechselten, habe ich mich auch so entschieden.

Wie kommt es, dass Sie – böse gefragt – zu schlecht für Adler Ellinghorst und zu gut für die Reservemannschaft des BVR waren?

So würde ich das nicht formulieren. Letztes Jahr haben wir mit Ellinghorst eine gute Rückrunde gespielt, da waren bessere Leute dabei. Ich habe mich auf der Bank aber nicht wohl gefühlt. Mein Ziel war es zu spielen und sonntags regelmäßig aufzulaufen. Insgesamt gesehen war das Ganze schon recht unbefriedigend für mich. Da habe ich mir Gedanken gemacht, besonders nach dem Anruf von Holger Zilcher. Auf lange Sicht wollte ich natürlich in der ersten Mannschaft des BVR spielen, aber dass das so schnell geht, hätte ich nicht gedacht.

Was war das für ein Gefühl, als Sie zum ersten Mal in der Bezirksliga aufliefen ?

Ich war nervös, richtig nervös. Das war was Anderes und Neues für mich. Aber ich habe mich natürlich gefreut. Die herbe Niederlage trübte jedoch die Stimmung.

Was ist der Unterschied zwischen der Kreis- und der Bezirksliga?

Das Tempo ist viel höher und schneller. Unnötige Fouls kommen weniger vor und das Spielerische steht mehr im Vordergrund als das Kämpferische.

Gibt es beim BV Rentfort bessere Strukturen als bei Adler Ellinghorst?

Also erst einmal hat Rentfort einen Kunstrasenplatz, das macht natürlich viel aus. Aber der BVR ist doch auch besser organisiert, gerade in der Jugendarbeit. Das soll jetzt aber nicht böse gemeint sein. In Ellinghorst kam ich ja auch mit allem und jedem sehr gut zurecht.

Wie sieht Ihre Zukunft aus im Fußball? Welche Ziele streben Sie an?

Ich möchte mich jetzt erstmal in der Bezirksliga durchsetzen und hoffe, dass Mannschaft und Trainer weiter zusammenbleiben und ich dann auch weiter in der Liga spiele. Ansonsten hoffe ich, dass ich gesund bleibe. Das ist immer wichtig.

Kehren Sie irgendwann noch einmal zurück nach Ellinghorst? Kenner wissen ja, dass sie dem Verein immer noch sehr verbunden sind.

Ich bin erst 22. Wer weiß, wie es kommt. Mein Ziel ist es, immer höchstmöglich zu spielen und das klappt im Moment ganz gut. Warum sollte ich dann wieder zurückkehren? Aber wie gesagt, keiner weiß, was in den nächsten Jahren passiert.