Gladbeck.. Heiner Preute ist sportlich ein vielseitig begabter Mann. Der Trainer des TV Gladbeck war einst nicht nur als Leichtathletik aktiv, sondern auch als Bobfahrer. Außerdem arbeitete er als Athletiktrainer in Winterberg mit den deutschen Assen zusammen. „Ich habe eigentlich nur gute Erinnerungen an diese Zeit“, sagt Preute.
In einer Woche werden in Sotschi die 22. Olympischen Winterspiele eröffnet. Heiner Preute wird vor dem heimischen Fernseher vor allem die Bob-Wettbewerbe äußerst interessiert verfolgen. Was ein Leichtathletik-Trainer aus Gladbeck mit den Wintersportlern um Chefcoach Christoph Langen zu tun hat? Eine ganze Menge.
Teilnahme am Europacup
Preute war nämlich zwischen 1988 und 1991 aktiver Bobfahrer und Ende der 90-er Jahre in Winterberg als Athletiktrainer beschäftigt. „Ich kenne Christoph Langen, Rene Spieß und all die anderen persönlich“, so der Übungsleiter des TV Gladbeck. An die Zeiten, als er an den Bahnen in Winterberg, Oberhof oder am Königssee zu Hause war, denkt Preute immer wieder gerne zurück. „Ich habe eigentlich nur gute Erinnerungen an diese Zeit“, so der Medaillenschmied der Blauhemden, der aus purem Zufall zum Bobsport kam. Genauer: durch die Einladung zu einer Talentsichtung an den damaligen Leiter der TVG-Leichtathletik-Abteilung Jürgen Schlebach. Die Jungs aus dem Ruhrgebiet fuhren ins Sauerland, um sich als Anschieber zu versuchen. Heiner Preute wusste zu überzeugen und wurde eine Woche später wieder eingeladen. „Mein erster Wettkampf waren die Deutschen Meisterschaften“, so der Gladbecker lachend. Drei Jahre lang war Heiner Preute im Vierer-Bob aktiv und nahm in dieser Zeit unter anderem an Deutschen Juniorenmeisterschaften und sogar an einem Europacup-Rennen in Winterberg teil.
Er hielt nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn Kontakt - und wurde im Anschluss seines Studiums Athletiktrainer beim nordrhein-westfälischen Bob- und Schlittensportverband. 25 Stunden in der Woche kümmerte er sich um die Top-Athleten, unter anderem bereitete er Rene Spieß auf Olympia 2002 in Salt Lake City vor. Außerdem arbeitete er in Winterberg mit der jungen Sandra Kiriasis zusammen, die zu den besten deutschen Bobpilotinnen avancierte. Sein leichtathletischer Trainingsansatz sei zunächst belächelt worden, erinnert sich Preute. „Als Rene Spieß aber einen Weltcup in Altenberg gewonnen hat, hat niemand mehr gelächelt“, so Preute.
Wäre er dem Bobsport treu geblieben, wäre er womöglich in den nächsten Tagen in Sotschi dabei. Doch Preute entschied sich für seine erste sportliche Liebe und kehrte als Leichtathletik-Trainer zum TV Gladbeck zurück. Bei den Blauhemden erwarb er sich den Ruf des Medaillenschmieds, vor allem die Sprinterinnen und Sprinter mischen national seit Jahren an der deutschen Spitze mit. 2011 etwa gewann Christina Haack unter Preutes Regie den Deutschen Meistertitel über 200 m.