Gladbeck.. Annika Drazek startet am am 26. Februar mit Anja Schneiderheinze im Zweierbob bei der WM . Es ist das bisher größte Rennen der Ex-Leichathletin.

Annika Drazek ist 19 Jahre jung und hat ungeachtet dessen in ihrem bisherigen Sportler-Leben schon sehr viel erlebt. Die Rentforterin musste Verletzungen wegstecken, sie konnte aber auch etliche Erfolge feiern - als Leichtathletin des TV 12 und seit einigen Wochen auch als Bob-Anschieberin.

Am Donnerstag, 26. Februar, und am Samstag, 28. Februar, bestreitet Drazek bei den Bob-Weltmeisterschaften in Winterberg mit Pilotin Anja Schneiderheinze (Erfurt) ihre bisher größten Rennen. Grund genug für die WAZ, die bisherige Karriere der Gladbeckerin Revue passieren zu lassen.

2004

Annia Drazek erhielt im zarten Alter von neun Jahren ihre erste öffentliche Auszeichnung. „Schulsporttalent des Jahres“ durfte sich die Rentforterin nennen, die erst ein Jahr zuvor mit der Leichtathletik beim TV Gladbeck begonnen hatte. Entdeckt wurde sie übrigens von ihrer damaligen Grundschullehrerin. „Ich bin ihr im Sportunterricht sofort aufgefallen“, so Drazek. „Sie meinte, Leichtathletik wäre genau das Richtige für mich.“

2010

Bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften ließ Annika Drazek in der Altersklasse U16 im Blockwettkampf Wurf der nationalen Konkurrenz das Nachsehen.

2011

Annika Drazeks erster Auftritt auf einer großen internationalen Bühne verlief erfolgreich. Bei den U18-Weltmeisterschaften der Leichtathleten im französischen Lille setzte die damals 16-jährige im Vorlauf ein erstes dickes Ausrufezeichen. Sie trommelte die 100m in 11,76 Sek. herunter - persönliche Bestzeit! Drazek zog schließlich ins Finale ein und landete in 11,92 Sek. auf dem siebten Platz. Damit war sie erstens die zweitschnellste Europäerin und zweitens die zweitschnellste 16-­jäh­rige Sprin­terin der Welt. „Das ist ein Erlebnis fürs Leben“, sagte Annika Drazek damals. Und: „Es war geil.“

2013

„Hasta la vista, Anni Finalista“, schrieb Trainer Heiner Preute Mitte Juli auf der Facebook-Seite des TV Gladbeck. Das bedeutete: Annika Drazek hatte bei den U20-Europameisterschaften im italienischen Rieti über 100m den Endlauf erreicht. Bei schlechteren äußeren Bedingungen kämpfte sich die Rentforterin in 12,10 Sek. in das Finale, in dem sie Rang sieben belegte. Das war umso bemerkenswerter, weil Drazek die Einzel-Norm für die EM knapp verpasst hatte und nur an den Start gehen konnte, weil sich Anna-Lena Freese auf die 200m und die Staffel konzentrieren wollte.

2014

Anlässlich der Verleihung des Gladbecker Volksbank-Jugendsportpreises wurde Annika Drazek mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. „Sie trägt den Namen unserer Stadt in die Welt. Mit sportlichen Höchstleistungen und das anhaltend seit Jahren“, so Moderator Andre Fritz über die Sprinterin. Die glänzte übrigens durch Abwesenheit. „Sie ist sportlich unterwegs“, sagte ihre Frau Mama in der Riesener-Halle. Mehr mehr sie nicht. Was kaum jemand wusste: Drazek war am Königssee, um sich auf ihre erste Saison als Bobfahrerin vorzubereiten.

2015

Anja Schneiderheinze/Annika Drazek gewannen Ende Januar das Zweierbob-Weltcuprennen in St. Moritz. Für die Gladbeckerin war es erst der zweite Start im Weltcup. Sogar die aktuell beste Pilotin, Elana Meyers Taylor, zeigte sich beeindruck: „Unfassbar schnell“ sei diese Annika Drazek.