Gladbeck/Winterberg.. Anja Schneiderheinze und Annika Drazek (Erfurt/Gladbeck) gewannen bei den Bob-Weltmeisterschaften in Winterberg die Silbermedaille.
Das Wintermärchen von Annika Drazek ist glücklich zu Ende gegangen. Die 19-jährige Rentforterin, die vor einem Jahr noch für den TV Gladbeck als Sprinterin startete, gewann mit Anja Schneiderheinze (Erfurt) bei den Bob-Weltmeisterschaften in Winterberg die Silbermedaille. Unglaublich, aber wahr!
Zunächst einmal warf Annika Drazek überschwänglich einen Blumenstrauß ins Publikum. „Mama, alles Liebe und Gute zum Geburtstag“, rief sie anschließend durch den Zielbereich der Bobbahn in Winterberg, „diese Medaille ist für dich.“ Claudia Drazek, die Frau Mama, war natürlich mächtig stolz auf ihre erfolgreiche Tochter!
Mit der routinierten Anja Schneiderheinze hatte Drazek, die von Heiner Preute, dem Leichtathletik-Trainer des TV Gladbeck, auf ihr bisher größtes Rennen vorbereitet worden war, Silber gewonnen. Nur die überragende Elana Meyers Taylor, die zuvor auch schon den Gesamt-Weltcup gewonnen hatte, war im Eiskanal zu Winterberg schneller unterwegs gewesen als das Gespann aus Thüringen und dem Ruhrgebiet. Für die US-Amerikanerin, die als Favoritin an den Start gegangen war, standen nach vier Läufen 3:46,47 Minuten zu Buche. Schneiderheinze/Drazek, die im letzten Lauf einen Bahnrekord aufstellten, benötigen 3:46,90 Minuten.
Heiner Preute, der seinem Schützling den Sportart-Wechsel schmackhaft gemacht und auch geebnet hatte, sah sich am Samstagnachmittag bestätigt. Schon als er das erste Mal mit der WAZ über Annika Drazek als Bobfahrerin sprach, hatte er von einer möglichen WM-Teilnahme und von einem Medaillengewinn gesprochen! Nun kehrt Annika Drazek mit einer Silbermedaille dekoriert nach Gladbeck zurück!
Anja Schneiderheinze lobte nach der WM ihre neue Anschieberin: „Mit Annika ist vieles einfacher geworden.“ Stellte sich die Frage, ob es im nächsten Winter weitergeht mit dem Duo Schneiderheinze/Drazek? „Darüber machen wir uns im Urlaub Gedanken“, sagte Schneiderheinze zur Hagener „Westfalenpost“ und grinste, während Drazek ebenso fröhlich sagte: „Ich hoffe es. Es war ja . . . ganz gut.“
Zukunftsmusik. Erst einmal wurde gefeiert, die WM-Silbermedaille und der Geburtstag von Annika Drazeks Mutter Claudia!