Gladbeck. .
Im August feiert er seinen 40. Geburtstag. Das ist aber nicht der Grund, warum Christoph Zeidler vom Fußball-Landesligisten SV Zweckel am Saisonende seine Schuhe an den Nagel hängt.
„Das Alter“, betont der Routinier, „hat bei meiner Entscheidung auf gar keinen Fall eine Rolle gespielt.“ Ausschlaggebend war vielmehr der Beruf. Zeidler verdient bei der ELE als Wechselschichtler seine Brötchen. Um z. Bsp. einigermaßen regelmäßig am Mannschaftstraining teilzunehmen, musste er sich häufig abhetzen. „Zuletzt hat der Stress überwogen“, so Zeidler, der deshalb am Sonntag in der Partie des SVZ gegen den TuS Hiltrup an der Dorstener Straße seine Abschiedsvorstellung geben wird.
Teamplayer
Die Fans des SVZ dürften den Dauerbrenner und Dauerrenner mit Tordrang, der bei aller Ernsthaftigkeit auch immer für einen Spaß zu haben war, bestimmt vermissen. Und Zeidler wird die Zweckeler Anhänger vermissen. „Sie haben uns und mich immer großartig unterstützt“, sagt der 39-Jährige, der in der letzten Saison seiner Karriere gerne noch einmal aufgestiegen wäre. „Das“, betont er, „war mein großes Ziel.“
Woran es lag, dass der vor der Saison personell hochgerüstete SV Zweckel dieses Ziel letztlich deutlich verfehlte, will Christoph Zeidler nicht verraten. „Es hat nicht 100-prozentig gepasst“, sagt er nur und beweist damit, dass er nicht nur auf dem Fußballplatz ein Teamplayer durch und durch ist.
Immerhin konnte sich der SV Zweckel auch dank Zeidler erneut für den Westfalenpokal qualifizieren. Beim 2:1-Erfolg der Gladbecker über den Westfalenligisten SC Hassel erzielte er per Kopf die 1:0-Führung. „Das war ein versöhnlicher Abschied“, so Zeidler.
Im Tor gestanden
Der sich übrigens nie zu schade war, Lücken zu stopfen. Vor allem in den vergangenen vier Jahren, also in seiner Zeit beim SV Zweckel, machte sich Zeidler als flexibel einsetzbarer Akteur einen Namen. Ob in der Abwehr, ob im Mittelfeld oder im Angriff - Zeidler stand seinen Mann. „Einmal, als Peter Seemann noch Trainer bei uns war, habe ich sogar im Tor gestanden“, erinnert er sich schmunzelnd. Schlussmann Boris Bogdahn, wie einige ehemalige SVZ-Akteure inzwischen nach Kirchhellen „ausgewandert“, hatte seinerzeit die Rote Karte gesehen. Weil Seemann nicht mehr wechseln konnte, stellte sich kurzerhand Zeidler zwischen die Pfosten.
Und demnächst? Wird er dem Fußball treu bleiben, als Trainer vielleicht oder in anderer Funktion? „Erst einmal ist Schluss“, sagt Zeidler, der künftig mehr Zeit mit seiner Frau verbringen möchte. Natürlich wird er auch immer mal wieder an der Dorstener Straße vorbeischauen und auch beim BV Rentfort. Denn dort begann vor mehr als 30 Jahren seine Karriere.