Hamm. Der VfL Gladbeck verliert das Oberliga-Topspiel in Hamm mit 31:35. Zwischenzeitlich droht ein Debakel, am Ende wird es sogar noch mal eng.
Nein, Thorben Mollenhauer, der Trainer des VfL Gladbeck, suchte nach der 31:35 (11:19)-Niederlage seiner Mannschaft im Topspiel der Handball-Oberliga beim ASV Hamm-Westfalen II, nicht nach Ausflüchten oder Entschuldigungen. „Wir haben“, sagte der frühere Klasse-Rückraumakteur, „in der ersten Halbzeit einfach schlecht gespielt.“
Mollenhauer legte noch nach. „Das war die schlechteste Halbzeit im bisherigen Saisonverlauf.“ Am Einsatz, Engagement und Wille habe es nicht gelegen, so der Trainer. „Wir haben schlicht und ergreifend vorne und hinten zu viele Fehler gemacht.“
Für den VfL spricht, dass es in der Schlussphase tatsächlich noch einmal spannend wurde, obwohl die Gladbecker zwischenzeitlich schon mit zehn Toren zurückgelegen hatten. Beispielsweise beim 19:29 in der 46. Minute. Doch dann raffte sich Rot-Weiß auf und kam heran.
Max Krönung erzielt für den VfL Gladbeck 9/4 Tore
In der 50. Minute lag das Team um Kapitän Max Krönung, der mit 9/4 Treffern erfolgreichster Schütze des VfL war, nur noch mit 25:29 zurück. Und in der 57. Minute stand es plötzlich 30:33. Drehen konnten die Gladbecker den Vergleich aber doch nicht mehr.
„Wir hatten mehr Körner als Hamm“, stellte Thorben Mollenhauer fest, „aber ein Handballspiel ist nun einmal nach 60 Minuten zu Ende.“ Der Trainer bekannte, enttäuscht zu sein. „Das Team ist es auch“, so Mollenhauer, der, Aufholjagd hin und Aufholjagd her, betonte, für den Sieg nicht infrage gekommen zu sein.
Dabei begann das Spiel in Hamm aus Sicht der Gäste, die ja als Tabellenzweiter angereist waren, durchaus vielversprechend. Der VfL ging mit 2:0 in Führung, die Abwehr, das Prunkstück der Rot-Weißen in dieser Saison, ließ den ersten Gegentreffer erst in der neunten Minute zu.
In der 15. Minute liegt der VfL Gladbeck schon mit 3:8 zurück
Doch in der Folge erlaubten sich die Gladbecker immer wieder Fehler. Dieses Mal patzte auch die Defensive, die gegen den stärksten Angriff der Oberliga Westfalen längst nicht so zwingend und entschlossen zupackte wie in den meisten Partien davor.
Weil der ASV Hamm-Westfalen II um Torjäger Nils Stange, der acht Treffer zum Erfolg seiner Mannschaft beisteuerte, seine Möglichkeiten recht konsequent nutzte, geriet der VfL schnell deutlich in Rückstand. Nach dem 3:8 in der 15. Minute nahm Mollenhauer schon seine Auszeit.
Es half jedoch nichts, auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit fanden die Gladbecker einfach nicht zu ihrem Spiel. „Und Hamm“, lobte Mollenhauer den Gastgeber, „macht es auch gut.“
Der VfL Gladbeck kämpft sich wieder heran
In der 35. Minute deutete sich für Rot-Weiß ein Debakel an. Zu diesem Zeitpunkt führte die ASV-Zweitvertretung mit 22:12. Ein Rückstand von zehn Toren, das war natürlich ein richtiges Brett.
Immerhin: Der VfL gab nicht auf und kämpfte sich schließlich wieder heran. 3:20 Minuten vor dem Ende erzielte Gladbecks Fabian Neher das 30:33. Sollte doch noch etwas drin sein für das Mollenhauer-Team? Nein, dem Team gelang es nicht mehr, das Blatt noch zu wenden.
Damit hat der VfL Gladbeck mit 25:9 Punkten den Anschluss an Tabellenführer VfL Eintracht Hagen II (29:5) erst einmal verloren. Thorben Mollenhauer dachte noch in Hamm bereits ans nächste Spiel: „Jetzt kommt Rödinghausen, darauf bereiten wir uns vor.“
Die Aufstellung und Torschützen des VfL Gladbeck
VfL Gladbeck: Spierau, Beckmann - Sankalla (1), Kalhöfer (1), Krönung (9/4), van Kampen (1), Dervisevic (6), Neher (3), Schmiemann, Blißenbach (4), Kruth, Schulte-Lünzum, Rolf (2), Kroese (4).
Spielverlauf: 0:2 (7.), 5:2 (13.), 8:3 (15.), 10:5 (18.), 12:7 (21.), 14:8 (23.), 16:9 (26.), 19:11 (30.), 22:12 (35.), 24:16 (39.), 26:19 (42.), 29:19 (46.), 29:24 (50.), 31:26 (53.), 33:28 (56.), 33:30 (57.), 35:31 (60.).
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